Für die Ausbildung als Koch (Symbolbild) ist nicht unbedingt eine hohe Schulbildung erforderlich. Unter anderem deswegen sucht die Reha-Klinik Schömberg explizit nach Hauptschülern. Foto: Archiv

Haus in Schömberg bietet Hauptschülern Perspektiven. Zwei Ausbildungsplätze zu vergeben.

Schömberg - Ohne Abitur geht heutzutage gar nichts mehr, könnte man oft meinen. Denn immer häufiger suchen Unternehmen nach Arbeitnehmern mit dem höchstmöglichen Bildungsabschluss. Nicht so die Reha-Klinik Schwarzwald in Schömberg. Die schreibt derzeit zwei Ausbildungsplätze für den Beruf des Kochs für Hauptschüler aus.

In der Sparte der Stellenanzeigen ist dies mittlerweile ein durchaus ungewöhnlicher Anblick – was für so manchen möglichen Bewerber Probleme mit sich bringen kann.

Denn gerade Hauptschüler haben dadurch nicht selten einen schweren Stand, wenn es darum geht, eine Anstellung zu finden. Und das, obwohl der Grad der Schulbildung keineswegs in jedem Fall etwas darüber aussagt, ob ein Bewerber für einen Ausbildungsplatz geeignet ist oder nicht.

Das weiß auch Martin Kraft, Leiter der Personalabteilung der Klinik. Nicht zuletzt aus diesem Grund sei die Anzeige ganz bewusst so formuliert worden.

Denn einerseits sei für die Ausbildung zum Koch keine hohe Schulbildung erforderlich. In der Praxis des Kochens, auf die es ja ankomme, habe ein Realschüler durch seine höhere Bildung schließlich keinerlei Vorsprung in diesem Bereich. Deswegen sei ein guter Hauptschulabschluss absolut ausreichend für den Job.

Andererseits habe man mit Hauptschülern auch bereits gute Erfahrungen gemacht. So zeigten gerade diese sogar oft mehr Begeisterung als ihre gebildeteren Kollegen.

Motivation entscheidet

"Ein Ausbildungsplatz als Koch ist für einen Realschüler eben vielleicht eher unattraktiv", erklärte sich Kraft diesen Umstand. Und keinesfalls wolle man beispielsweise jemanden einstellen, der den Job nur als Notlösung betrachte. Viel entscheidender als der Schulabschluss sei also letztlich das Engagement und die Motivation, die ein Bewerber mitbringe.

Und wenn sich nun aber doch einmal ein geeigneter und engagierter Realschüler bewirbt? "Der hat natürlich auch eine Chance", lachte Kraft. Der Hauptschulabschluss sei schließlich nur die Mindestvoraussetzung. Eine höhere Bildung gelte deshalb selbstverständlich auch nicht als Ausschlusskriterium.