In Dettingen macht Saur zu. Der Horber Bäcker schließt die älteste seiner Filialen. Viele Dettinger sind jetzt besorgt, und der Ortschaftsrat hofft, einen neuen Bäcker zu finden. Aber das Problem betrifft auch andere Orte. Wie könnten Lösungen aussehen?
Die Bäckerei Saur aus Horb wird Ende Januar kommenden Jahres ihre Filiale in Dettingen schließen. Laut Saur lohnt sich Betrieb wegen der gestiegenen Energiekosten und der Inflation nicht mehr.
Ortsvorsteherin Andrea Haigis hatte in den letzten Monaten die Mitglieder ihres Gremiums darum gebeten, nach möglichen Alternativen Ausschau zu halten.
Potenzieller Nachfolger sagt ab – Suche nach Alternative
Nach der Absage eines potenziellen Nachfolgers stellte das Gremium zu einem weiteren Bäcker den Kontakt her. Dieser stellte in Aussicht, dass er regelmäßig in der Ortschaft mit seinem Bäckerwagen Station machen könnte.
Dennoch ist der Ortschaftsrat weiterhin darum bemüht, einen festen Bäcker für Dettingen zu finden. „Vielleicht müssen wir wie in Sulz ein Plakat aufhängen“, regte Ortschaftsrätin Beate Hellstern leicht amüsiert an. Die Sulzer bekräftigen nämlich mittels Plakat die Suche nach einem Metzger für die Stadt.
Saur schloss auch in Dornstetten seine Filiale
Vielerorts ziehen sich die Bäcker zurück: Auch in Dornstetten hat Saur seine Backstube zugemacht: Die letzten Brötchen gingen bereits am 25. November über die Theke. In Dornstetten war es bereits die dritte Schließung einer Bäckerei in diesem Jahr, nachdem Ziegler bereits zwei Filialen aufgegeben hatte.
Matthias Saur führt wirtschaftliche Gründe für die Entscheidung an, mit der das Unternehmen seinen Worten nach lange gerungen hat. „Es hat sich jedoch keine positive Entwicklung mehr abgezeichnet“, sagt der Betriebswirt. Neben den gestiegenen Kosten, die alle Filialen betreffen, erklärt sich Saur den ausbleibenden Erfolg mit fehlenden Parkplätzen. Dornstetten traf es besonders hart, weil dort auch zwei Verkaufsstellen der ebenfalls regionalen Bäckerei Ziegler geschlossen wurden.
Unterdessen hat Saur auf dem Hohenberg ein großes Café eröffnet. An zentralen Standorten wird also investiert.
Wochenmärkte mit Verkaufwagen oder doch eine andere Lösung?
Sind Wochenmärkte mit Verkaufswagen die Lösung? In der Metzgerbranche im Land nimmt ein neuer Trend Gestalt an: Verkaufsstellen ohne Personal, mit reiner Online-Selbstbedienung. Sieben Tage pro Woche und rund um die Uhr können beispielsweise die Menschen in Glottertal nun frische Wurst- und Fleischwaren einkaufen.
Das macht der neue „Reichenbach Shop 24“ möglich. In dem Smartstore, den die Metzgerei Reichenbach am 12. Dezember 2023 eröffnet, können Kunden und Kundinnen „aus einem vielfältigen Sortiment“ wählen. Damit geht die Traditionsmetzgerei, die von Ulrich Reichenbach in dritter Generation geführt wird, neue Wege: „Wir bringen traditionelles Metzgerhandwerk und einen innovativen Denkansatz zusammen: In unserem Reichenbach 24 Shop können unsere Kunden frische, hochwertige und vor allem regionale Produkte aus eigener Herstellung kaufen – und das zu jeder Tageszeit“, erklärt Inhaber Ulrich Reichenbach gegenüber Janina Hartl von Kasper Communications.