Bei der Hundesteuer handelt es sich um eine Pflichtsteuer, deren Höhe flexibel bestimmt werden kann. Foto: ©  ksuksa – stock.adobe.com

Gemeinderat fällt Entschluss. Tierhalter müssen tiefer in die Tasche greifen.

Schiltach - Ab kommendem Jahr wird’s für Hundebesitzer deutlich teurer: Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Mittwochabend eine satte Erhöhung der Hundesteuer beschlossen.

"Die Beträge sind seit vielen Jahren nicht erhöht worden", sagte Bürgermeister Thomas Haas einleitend. Der Verwaltungsvorschlag sehe vor, die Hundesteuer ab 1. Januar 2019 zu erhöhen. Für den ersten Hund werden dann 90 Euro (bisher: 60 Euro) fällig, für den zweiten Hund 180 Euro (bisher: 120 Euro) und für den dritten sowie jeden weiteren Hund 270 Euro (bisher: 180 Euro). Der Ortschaftrat Lehengericht habe mit 100 Euro für den ersten Hund, 200 Euro für den zweiten Hund und 300 Euro für den dritten Hund sogar für "noch etwas höhere" Sätze plädiert, so Haas.

Seit 2002 nicht erhöht

Stadtkämmerer Herbert Seckinger ging konkreter auf den Erhöhungsvorschlag ein: Bei der Hundesteuer handle es sich um eine Pflichtsteuer, deren Höhe flexibel bestimmt werden könne. Seit 2002 sei die Hundesteuer nicht erhöht worden. Im Vergleich mit umliegenden Gemeinden "sind wir mit Abstand die günstigsten", führte er aus.

Zur Verdeutlichung hatte er die Steuersätze etlicher Nachbargemeinden aufgeführt: So koste beispielsweise in Schenkenzell der erste Hund 84 Euro, in Wolfach 102 Euro und in Schramberg 120 Euro Für den zweiten Hund seien in Schenkenzell 168 Euro, in Wolfach 204 Euro und in Schramberg 264 Euro zu bezahlen.

Hans-Jörg Heinrich versicherte sich, dass bei drei Hunden dann künftig 540 Euro zu bezahlen seien. Seckinger bejahte dies, die Steuersätze würden addiert. Er wisse nicht genau, ob es überhaupt Halter in Schiltach gebe, die drei Hunde hätten. "Wenn, dann sind es ganz wenige", so Seckinger.

Michael Buzzi befand es als "wichtig, dass der erste Hund einigermaßen günstig ist". Einsamkeit werde immer mehr zu einem Thema in der Gesellschaft. "Für viele ist der Hund ganz wichtig", führte er aus. Daher würde er es bei 90 Euro für den ersten Hund belassen. "Beim zweiten und dritten Hund darf es dann ansteigen", so Buzzi.

Auch nach Erhöhung bei Kosten "immer noch im Mittelfeld"

Auf Nachfrage von Heinrich erklärte Seckinger, dass Hunde im Außenbereich von der Steuer befreit seien, wenn das nächste bewohnte Haus weiter als 100 Meter entfernt ist. Außerdem seien Herdengebrauchs-, Rettungs- und Blindenhunde von den Kosten befreit. "Was wir nicht drin haben, sind ausgebildete Jagdhunde", sagte Haas. Für diese vielen andernorts ebenfalls keine Steuern an.

Thomas Kipp erklärte, dass die Stadt auch nach der Erhöhung "immer noch im Mittelfeld" liege. Er brachte das Thema Kampf- und Listenhunde zur Sprache. Hauptamtsleiter Michael Grumbach erwiderte umgehend, dass es in der Stadt lediglich einen Listenhund gebe, der auch die Wesensprüfung habe. "Das ist bei uns kein Thema."

Sabine Bösel bekannte: "Die Erhöhung reicht erst mal." Wenn der Ortschaftsrat meine, dass die Steuer höher sein muss, könne man in zwei, drei Jahren noch mal darüber sprechen.

Da Kipp überzeugt war, dass der Ortschaftsrat "mit dem Vorschlag der Verwaltung leben kann", kam dieser letztlich zur Abstimmung. Die Gemeinderäte beschlossen die Erhöhung einstimmig.