Mit dem eingesäten Rasen ist keiner so recht zufrieden –­ über die Umgestaltung ist der Rat bislang aber auch nicht einig. Foto: Sum Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Unentschlossenheit hinsichtlich der Umgestaltung einer Rasenfläche in der Bachstraße

Blumenwiese oder Parkplatz? Mit dieser Frage hat sich der Schiltacher Gemeinderat bei seiner letzten Sitzung in der aktuellen Zusammensetzung beschäftigt – ohne eine endgültige Antwort zu finden.

Schiltach. Konkret ging es um eine kleine Fläche nahe der Einmündung Bachstraße/Sägergrün. Im Zuge der Hochwasserschutzmaßnahmen waren die Gartenanlagen im dortigen Bereich in Anspruch genommen worden – für ein Grundstück von circa 90 Quadratmeter habe es laut Verwaltung kein Interesse mehr für eine weitere Gartennutzung gegeben.

"Dann war der Bauunternehmer schneller als wir und hat die Fläche eingesät", sagte Bürgermeister Thomas Haas. Mit diesem Zustand seien die Anlieger nicht zufrieden. Auch hinsichtlich des Insektensterbens schlage er daher vor, die Fläche als Blumenwiese anzulegen. Er betonte jedoch: "Eine Blumenwiese ist ein paar Wochen schön und dann eine ganze Weile nicht. Außerdem wird die Wiese relativ lange nicht gemäht."

Stadtbaumeister Roland Grießhaber erklärte, dass die Futterpflanzen ausschießen und stehen bleiben müssten, bis sie dürr werden. "Die Wiese wird nur ein-, zweimal im Jahr gemäht." Haas bezeichnete die Blumenwiese als "ökologisch richtige Maßnahme".

Michael Buzzi befürwortete diese Idee zunächst ebenfalls: "Wenn die Anwohner nicht wahnsinnig protestieren, fände ich das sinnvoll." "Irgendwo müssen wir anfangen", sagte er hinsichtlich des Insektensterbens. Thomas Kipp unterstützte das Vorhaben ebenfalls. Er machte darauf aufmerksam, dass die Auswahl der Samen gut getroffen werden sollte, damit "sie auf heimische Insekten abgestimmt" sind.

Eine Wende in die Diskussion brachten zwei Anwohnerinnen, die in der Sitzung ebenfalls das Wort ergreifen durften. Eine der beiden wies auf ihre Bienenallergie hin. Sie befürchtete, durch eine Blumenwiese noch mehr Tiere ums Haus zu haben als bisher. Weil Parkplätze Mangelware seien, brachte sie die Anregung vor, dort Stellflächen zu errichten. Eine zweite Bürgerin hingegen fände eine Blumenwiese "toll". Sie regte an, eine Abgrenzung zur Straße zu schaffen, da die Fläche andernfalls zum Parken genutzt würde.

Diese Wortmeldungen brachten Michael Buzzi zum Umdenken. Er fand die Idee, Parkplätze zu errichten, bedenkenswert. Inge Wolber-Berthold schlug vor, die Entscheidung zu verschieben und weitere Anlieger zu fragen, ob diese das Schaffen weiterer Stellplätze ebenfalls befürworten. Auch Thomas Möcke regte an, das Gespräch mit den Anwohnern zu suchen, "um einen Konsens herauszufinden".

Petra Dufner und Sabine Bösel sprachen sich dennoch für eine Blumenwiese aus. "Da waren früher schon Gärten, wo es auch Blumen und Bienen gegeben hat", ließ Bösel das Allergie-Argument nur bedingt gelten. Wenn zunächst wassergebundene Parkplätze errichtet würden, könnte später dann immer noch eine Blumenwiese angelegt werden, meinte Buzzi.

Hans-Jörg Heinrich brachte den Kompromissvorschlag ins Spiel, längs an der Straße zwei Stellflächen einzurichten und den Rest als Blumenwiese einzusäen. Diese Idee fand bei Ulrich Kohler Zustimmung. Thomas Haas allerdings hielt aus Platzgründen nicht viel davon: Dann bleibe für die Wiese "schier keine Fläche mehr" übrig. Auch der Stadtbaumeister konnte sich dafür nicht erwärmen: "Dann muss man wirklich konsequent sein und Pflanzbeete anlegen." Damit "wird’s technisch und nicht ökologisch, darüber muss man sich im Klaren sein", sagte Thomas Haas.

Nach eingehender Diskussion einigten sich die Räte, sich die Situation nochmals vor Ort anzuschauen und eventuell die Meinung der Anlieger einzuholen. "Die Entscheidung wird dann der neue Gemeinderat treffen", schloss Haas den Tagesordnungspunkt.