Beliebt bei Brautpaaren und Künstlern Für Fotoaufnahmen und Videodrehs wird das Schiefererlebnis in Dormettingen immer beliebter. Die seit der Eröffnung nahezu unveränderten Mietpreise hat der Gemeinderat nun angehoben.
An warmen Sommertagen wuselt es im Freizeitpark nur so. Aber nicht nur wegen der Fossiliensucher, die auf dem Klopfplatz hämmern, und der vielen Kinder, die auf dem Bergbauspielplatz toben. Vor dem See und auf dem Aussichtshügel posieren immer mehr Brautpaare, die ihren schönsten Tag im Leben verewigen lassen wollen, und im Freilichttheater tanzen und singen an nicht wenigen Tagen Künstler in Dauerschleife.
Dass zwischen den Schieferplatten so viel Leben herrscht, freut den Bürgermeister natürlich. Im Gemeinderat berichtete Anton Müller auch von der jüngsten Anfrage. Eine Firma wolle mit bis zu 80 Personen eine After-Geburtstags-Party auf dem Gelände feiern. Die aktuellen Mietpreise gelten seit April 2015. 2019 wurden zusätzliche Preise für Leistungen, die in den Vorjahren nicht nachgefragt waren, beschlossen. In der letzten Zeit häufte sich die Zahl an Fotoaufnahmen und Videodrehs. „Die Verwaltung nimmt dies zum Anlass, die Preise für Kleinveranstaltungen und die allgemeinen Mietpreise zu überarbeiten“, hieß in der Sitzungsvorlage für die Gemeinderäte. Und die waren, ohne lange darüber zu diskutieren, mit den neuen Zahlen auch einverstanden.
Auch für Brautpaare wird es teurer
Für Hochzeitspaare steigen die Preise für Foto- und Filmaufnahmen ab Mai von 99 auf 129 Euro, gewerbliche Aufnahmen kosten ganztags künftig 400 Euro (anstatt bisher 350 Euro). Für kurze Hochzeitszeremonien auf der Aussichtsplattform am See oder rund um den See werden 199 Euro (bisher 150 Euro) verlangt, für gewerbliche Veranstaltungen, die einen ganzen Tag dauern, ebenfalls 400 Euro.
Auf dem gesamten Parkgelände, das bis zu 10 000 Besucher fassen kann, und dem Festival-Gelände (bis 5000 Besucher) sehen die Preise ab dem Jahr 2024 wie folgt aus: externe Veranstalter zahlen 1200 statt 1000 Euro, Veranstalter und Vereine aus dem Ort 600 statt 500 Euro. Im Freilicht-Theater (bis 400 Besucher) zahlen Auswärtige 600 statt 400 Euro, Einheimische 300 statt 200 Euro. Pro Kalendertag werden für den Auf- und Abbau 180 statt 150 Euro fällig. Verändert wurden die Preise auch für externe Veranstalter, die das Festival-Gelände komplett für mindestens sieben Tage nutzen. Dies war zuletzt beim Mafu-Funpark der Fall.
Elements-Festival findet nicht statt
Ziel des Bürgermeisters ist es, das Schiefererlebnis wieder an die schwarze Null heranzubringen. Dieses Jahr, so seine Einschätzung, werde dies wohl nicht gelingen. Das Elements-Festival finde nicht statt, und im Schieferhaus fehle wegen des schlechten Wetters bislang der Umsatz aus der Außenbewirtung. Darüber hinaus habe man mit Blick auf die Landesgartenschau in Balingen – „die bindet die Besucher“ – größere Veranstaltungen nicht forciert.
Was ist dann im Sommer im Schiefererlebnis überhaupt los? Am 29. Juli gibt’s Kabarett, „Hillus Herzdropfa“ treten auf, für das Wochenende, 8. und 9. September, ist geplant, die Reihe „Dormettingen rockt“ fortzusetzen. Der Arbeitskreis Freizeit und Kultur lädt am 21. Juni zu „Lagerfeuerromantik mit Gitarrenklängen“ ein, die evangelische Kirchengemeinde Erzingen-Schömberg am 24. Juni zu einem Lobpreis-Abend und am 25. Juni zu einem Gottesdienst.
Nachfrage, wie es andere Kommunen handhaben
Ob für die Wohnmobilstellplätze künftig Gebühren verlangt werden, ist noch nicht entschieden. Auf Nachfrage aus dem Gemeinderat teilte Anton Müller mit, dass sich die Marketingbeauftragte Sandra Strähler erkundige, wie andere Kommunen verfahren. Im Blick hat sie unter anderem die Stadt Meßstetten, wo auf dem Blumersberg nun auch Benutzungsentgelte erhoben werden. Die Gebühr soll dort über ein Smartphone-basiertes Bezahlsystem erfolgen, nicht über einen Parkscheinautomaten.