Die Sana-Klinik Bad Wildbad stellt ihren Betrieb ein. Die Nachnutzung des Gebäudes ist noch ungeklärt. Foto: Mutschler

Die Sana Klinik Bad Wildbad stellt den ambulanten und stationären Versorgungsbetrieb am 31. Juli ein. Verbliebene stationäre Patienten werden spätestens am Sonntag an die Kliniken Calw verlegt. Aktuell befindet sich noch ein Patient in Bad Wildbad in stationärer Behandlung.

Bad Wildbad - Vor wenigen Tagen wurde die Verschmelzung der Sana-Kliniken Bad Wildbad GmbH sowie des Medizinischen Versorgungszentrums der Sana Bad Wildbad auf die Kreiskliniken Calw gGmbH offiziell im Handelsregister eingetragen. Damit ist der Betriebsübergang auf die Kreiskliniken Calw-Nagold rechtskräftig und die Sana Klinik Bad Wildbad wird geschlossen.

"Grundsätzlich gehen alle Beschäftigungsverhältnisse der Sana Klinik Bad Wildbad mit der Verschmelzung auf die Kreiskliniken Calw-Nagold über", erläutert Regionaldirektorin Alexandra Freimuth den Prozess. "Formal sichert die Kreiskliniken Calw gGmbH also den Beschäftigten die nahtlose Weiterbeschäftigung an den Krankenhäusern Calw oder Nagold zu und tritt damit auch für die medizinische Versorgung der Patienten aus der Region ein." Zum Ausgleich eventueller Nachteile wurde zwischen der ehemaligen Sana Klinik und dem Sana Betriebsrat ein Interessenausgleich im Sozialplan verhandelt. Mitarbeiter, die beispielsweise mit dem Wechsel an den neuen Arbeitsort in Calw oder Nagold eine übermäßige Zusatzbelastung zu erwarten haben, erhalten unter anderem Fahrkostenunterstützung.

25 Mitarbeiter orientieren sich anderweitig

Die Kreiskliniken Calw gGmbH geht davon aus, dass von den knapp 90 Beschäftigten der ehemaligen Sana Klinik 25 nicht zum Klinikverbund Südwest (KVSW) wechseln werden, da sie sich anderweitig orientieren. Unabhängig vom regelhaften Betriebsübergang haben im Gegenzug zwölf bereits vorzeitig aktiv Verträge mit dem KVSW abgeschlossen. "Grundsätzlich hat die Belegschaft im Zuge des Betriebsüberganges ein außerordentliches Kündigungsrecht. Angesichts der zahlreichen harmonischen Hospitationen und Betriebsbesichtigungen in Calw und Nagold in den vergangenen Wochen erwarten wir aber am kommenden Montag rund 50 neue Kolleginnen und Kollegen im Rahmen eines Willkommens- und Einführungstages an den Kliniken Calw für beide Standorte", so Freimuth.

Klinikverbund stellt sich im Raum Bad Wildbad vor

Mit der Betriebsschließung der Sana Klinik am Standort Bad Wildbad steht der KVSW damit zukünftig für die gesamte medizinische Versorgung der Patienten aus der Region ein. Zudem übernimmt der KVSW zum 1. August auch die Notarztstandorte in Bad Wildbad und Schömberg zusätzlich zu den bereits betriebenen in Calw, Nagold, Altensteig und neuerdings noch Wildberg. "Wir, sprich der Klinikverbund Südwest, sehen uns als Zentralversorger des gesamten Landkreises, und sind uns der Verantwortung gegenüber der Raumschaft Bad Wildbad bewusst. In den nächsten Wochen und Monaten werden wir unser Leistungsangebot daher gezielt auch in der Region Bad Wildbad stärker vorstellen und diverse Informationsveranstaltungen auch mit den medizinischen Ansprechpartnern unserer Kliniken in Calw und Nagold anbieten", verspricht die Regionaldirektorin.

Extremer Zeit- und Fristendruck

"Der Rückzug der Sana AG aus der stationären, ambulanten und notärztlichen Versorgung in Bad Wildbad hat allen Beteiligten im KVSW sowie dem Landkreis Calw einen enormen Kraftakt unter extremem Zeit- und Fristendruck aufgebürdet. Dank der kooperativen Zusammenarbeit und Unterstützung aller Beteiligten ist es uns aber gelungen, für alle Betroffenen tragfähige Lösungen zu finden", bekräftigt Landrat Helmut Riegger. "Jetzt gilt es in den kommenden Wochen in Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Wildbad nachhaltige Nachnutzungskonzepte für das Gebäude der ehemaligen Sana Klinik zu erörtern. Wichtiger als eine schnelle Lösung ist aber ein gutes und tragfähiges Konzept für die Nachnutzung." Hinsichtlich der Nachnutzung des Gebäudes laufen nach wie vor konstruktive Gespräche zwischen Landkreis, Klinik und der Stadt Bad Wildbad.

"Die Patientenversorgung bleibt durch den Klinikverbund Südwest mit seinen Klinikstandorten in Calw und Nagold weiterhin auf sehr hohem Niveau gewährleistet. Mit der Erweiterung der Klinik in Nagold und dem Bau eines neuen Klinikums in Calw auf dem Gesundheitscampus ist die medizinische Versorgung im Landkreis zukunftssicher aufgestellt", so Landrat Helmut Riegger. Damit gehe die Notfallversorgung mit den Notarztstandorten in Bad Wildbad und Schömberg einher, deren Betrieb zukünftig über die Kreiskliniken Calw gGmbH sichergestellt wird. Einen dritten akut-stationären Klinikstandort neben Calw und Nagold werde es nicht geben.