Besonders aufwendig war das Putzen in der Schumacherei, einem der zahlreichen Schmuckstücke im Gechinger Appeleshof. Foto: Selent-Witowski

Staub, Dreck, Spinnweben und Unordnung rückten die Helfer seit Anfang der Woche beim gemeinsamen Frühjahrsputz im Heimatmuseum "Appeleshof" in Gechingen zu Leibe. Geöffnet ist die beliebte Einrichtung nach langer Corona-Zwangspause erstmals wieder an Ostern.

Gechingen - Staub, Dreck, Spinnweben und Unordnung rückten die Helfer seit Anfang der Woche beim gemeinsamen Frühjahrsputz im Heimatmuseum "Appeleshof" in Gechingen zu Leibe. Geöffnet ist die beliebte Einrichtung nach langer Corona-Zwangspause erstmals wieder an Ostern.

Alle Türen und Fenster weit auf

Fenstern und Türen wurden nach der langen Schließung wegen der Pandemie weit aufgemacht, um frische Luft ins Gebäude zu lassen. Sämtliche Schränke und Regale nahm sich die Putztruppe vor: Alles wurde ausgeräumt und fast jedes Ausstellungsstück in die Hand genommen. Es wurde abgestaubt, die Textilien im Wohnzimmer und den Schlafstuben abgesaugt, ausgeschüttelt und Kleidung gelüftet. Der Großputz ist für die rund ein Dutzend Helfer pro Tag immer sehr aufwendig. Sie putzten und schrubbten drei Tage lang, was das Zeug hielt. Jetzt ist der Appeleshof wieder blitzblank. Wer das Museum betritt, soll schließlich den Eindruck haben, als könnte man hier direkt einziehen oder als ob die Bewohner gerade nur kurz außer Haus wären. Froh sind die Mitglieder des Arbeitskreises Heimatgeschichte, dass sie nun drei jüngere Helfer in ihren Reihen haben, denn für viele der eher betagten Gründungsmitglieder sind die Arbeiten beschwerlich oder nicht mehr zu stemmen.

Decke muss erneuert werden

Kleinere Reparaturen wurden während des Frühjahrsputzes gleich mit erledigt. Eine größere steht dann im Herbst an, denn im unteren Teil des Gebäudes, in dem früher der Schweinestall untergebracht war, ist die Decke einsturzgefährdet. "Die Stahlträger wären komplett durchgerostet", berichtet der Vorsitzende des Arbeitskreises Heimatgeschichte, Norbert Jensen, der den Einsatz der Putzhelfer koordinierte, im Gespräch mit unserer Redaktion. Zuerst sei geplant gewesen, die Decke selbst zu erneuern. Diese Idee habe man aber schnell wieder verworfen, nachdem ein Handwerker den Schaden begutachtet hatte. "Das kriegen wir nicht alleine hin", so Jensen. Da müsse ein Fachbetrieb her. Derzeit stützen Balken die Decke. Die Gemeinde habe bereits ihre Unterstützung bei der Reparatur zugesagt.

Aktion der Familiengruppe

Bis Oktober rücken die Mitglieder des Arbeitskreises in der Regel jeweils am ersten Sonntag des Monats ein besonderes Thema in den Mittelpunkt. Mit dem Thema "Ostern" startet das Heimatmuseum in die neue Saison. Zusätzlich zur Ausstellung am Sonntag, 3. April, werden gemeinsam mit der Familiengruppe des Schwarzwaldvereins Ostereier für einen Osterbrunnen bemalt. Geöffnet ist das Museum von 14 bis 18 Uhr.

Eindrucksvolle Patchwork-Arbeiten

Am zweiten Aktionstag im Appeleshof am Sonntag, 8. Mai, dreht sich dort alles um das Thema Textilkunst (wegen dem Maifeiertag ausnahmsweise am zweiten Sonntag des Monats). Leonore Hasselmeier und Hildegard Jensen zeigen von 14 bis 18 Uhr eindrucksvolle Patchwork-Arbeiten aus ihren Sammlungen. Die "Sticheltanten" aus Aidlingen, bekannt vor allem für ihre Quilt-Ausstellungen, tragen ebenfalls einige Stücke zu dieser Schau bei.

Lesung mit Inge Zinßer

Am Donnerstag, 12. Mai, ist eine Lesung mit Inge Zinßer geplant. Von 19 bis 21 Uhr stellt die Autorin ihren neuen Schwabenkrimi "Amandas Leidenschaft" im Museum vor. In der Pause wird ein Imbiss serviert. Aktueller denn je sind die Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit, um die es beim Aktionstag am Sonntag, 5. Juni, geht. Zusammen mit dem Hobbywetterforscher Norbert Martini aus Gechingen soll von 14 bis 18 Uhr gezeigt werden, wie sich der Klimawandel direkt in der Gäugemeinde auswirkt.

Um historische Wertpapiere geht es am Museumssonntag, 3. Juli. Mitglieder des Ersten Deutschen Historic-Actien-Club e.V. (EDHAC) präsentieren solche historische Wertpapiere von 14 bis 18 Uhr.

Der Aktionstag "Milch und Butter" ist für Sonntag, 7. August, geplant. Von 14 bis 18 Uhr wird gezeigt, wie aus Milch "Luckeleskäs" (mit Kräutern gewürzter Quark) und Butter wird. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Eine Nachbargemeinde stellt sich vor" erfahren die Museumsbesucher am Sonntag, 4. September, von 14 bis 18 Uhr Historisches und Zeitgemäßes über Merklingen. Am letzten Aktionstag des Jahres am Sonntag, 2. Oktober, werden von 14 bis 18 Uhr Puppenstuben ausgestellt.