Testat: Regierungspräsidium hat gegen auch durch Kredite finanzierten Offensivgeist nichts einzuwenden

21,1 Millionen Euro hat der Landkreis Rottweil für 2018 als Auszahlungen aus Investitionstätigkeiten eingeplant. Bei veranschlagten ordentlichen Aufwendungen von 173 Millionen Euro ein ziemliches Pfund. Doch auch die Prüfbehörde sagt uneingeschränkt Ja zum bekundeten Offensivgeist.

Kreis Rottweil (krw/wis). Neben erheblichen Rückgriffen auf die liquiden Eigenmittel wird zur Finanzierung auch ein Kredit in Höhe von 2,3 Millionen Euro benötigt. Trotz dieses Anknabberns der Substanz wurde der Haushalt 2018 des Landkreises vom Regierungspräsidium uneingeschränkt genehmigt und die Gesetzmäßigkeit der Haushaltssatzung 2018 bestätigt.

Straßen, Schulen, Breitband: 21,1 Millionen Euro sind im Gespräch

Erstmalig hat die Kreisbehörde einen Haushaltsplan nach dem neuen doppischen Buchungssystem aufgestellt. Auch der Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft für 2018 wurde bestätigt. Die Freiburger Aufsichtsbehörde stellt fest, dass es dem Landkreis Rottweil nach den prognostizierten Zahlen gelingen müsse, sowohl im aktuellen Haushaltsjahr als auch in den Finanzplanungsjahren 2019 bis 2021 durchgängig positive Ergebnisse auszuweisen. "Die 2018 geplanten Vorhaben können jetzt zum Vollzug freigegeben werden," erklärt Landrat Wolf-Rüdiger Michel zu der erteilten Genehmigung.

Allein im Straßenbauhaushalt belaufen sich die geplanten Investitionen auf 10,2 Millionen Euro. Weitere 9,1 Millionen Euro kommen den Kreisschulen für Baumaßnahmen und technische Ausstattung zugute. Der um 0,75 Prozent-Punkte angehobene Kreisumlagehebesatz liegt mit 29,25 weiterhin unter dem Landesdurchschnitt von etwa 31 Prozentpunkten. Das gilt auch für die geplante Pro-Kopf-Verschuldung, die trotz des großen Investitionspakets 2018 dennoch nur auf 20 Euro je Kreiseinwohner ansteigt. Der Durchschnitt bei den Landkreisen liegt im Land bei 322 Euro je Kreiseinwohner.

Die bedeutendste Straßenbaumaßnahme 2018 ist der zweite Ausbauabschnitt der Kreisstraße K 5508 im Glatttal. Im aktuellen Haushalt ist eine erste Finanzierungsrate von 340 000 Euro vorgesehen. Mit der Maßnahme zwischen Glatt und Neckarhausen (Kreisgrenze) soll noch in diesem Jahr begonnen werden, wenn das Land den beantragten Zuschuss bewilligt.

Mehrere Hangrutschungen belasten – wie berichtet – auch den diesjährigen Kreishaushalt. Die Sanierungen Wilflingen-Gosheim, Epfendorf- Harthausen und Epfendorf- Bösingen verschlingen voraussichtlich 2,8 Millionen Euro. Des Weiteren wird der Landkreis für zwei Millionen Euro Fahrbahndecken erneuern und für 755 000 Euro Brücken und Stützbauwerke sanieren. Für Restzahlungen des baulich abgeschlossenen Breitbandprojekts müssen noch 660 000 Euro bereitgestellt werden (wir berichteten).

Trotz Kreditaufnahme: Pro-Kopf-Verschuldung weit unter Durchschnitt

"Der Landkreis Rottweil wird gemeinsam mit den Städten und Gemeinden auch künftig den Glasfaserausbau weiter vorantreiben", wird von der Landkreisspitze betont. Vor diesem Hintergrund ergriff der Landkreis bereits einen weiteren Teilschritt hin zum FTTB-Ausbau. In Kooperation mit den Schulträgern wird jetzt zeitnah angestrebt, alle Schulen im Landkreis direkt mit Glasfaser zu erschließen.

Am Berufsschulzentrum Schramberg fallen für die fertiggestellten neuen Ess- und Aufenthaltsräumen noch letzte Zahlungen in Höhe von etwa 660 000 Euro an. Für die Umbaumaßnahmen und den Neubau von Ess- und Aufenthaltsräumen am Berufsschulzentrum Rottweil finden sich im Haushalt 5,1 Millionen Euro. Dieses Projekt soll im Laufe des Jahres abgeschlossen werden. Ferner erhalten alle beruflichen Schulen moderne Technologien im Rahmen der Lernfabrik 4.0. Mit insgesamt 2,1 Millionen Euro will der Landkreis für noch zukunftsfähigere Lernbedingungen sorgen.