Pfarrer Klaus Alender und Yolanda Dieterle sammeln Spenden für philippinische Sturmopfer. Foto: Weber/Alender

Rottweiler sammeln 40.000 Euro für die Menschen auf den Philippinen. Pfarrer Klaus Alender ist Dankbar für die Unterstützung.

Rottweil-Bühlingen/Philippinen - Pfarrer Klaus Alender und seine Pfarrhausfrau Yolanda Dieterle sind mit ihren Spendenaufrufen auf große Unterstützung im Kreis Rottweil getroffen und konnten mit den Einnahmen viele Filipinos unterstützen. 50 Anrufe, schätzt Pfarrer Klaus Alender vom Vinzenz-von-Paul-Hospital, habe er von Menschen aus Rottweil und Umgebung erhalten, die gerne Spenden wollten für die Opfer des Taifun Haiyan auf den Philippinen, nachdem der Artikel über den direkten Bezug über die Schönstätter Marienschwestern zu den Philippinen und die Spendenaktion im Schwarzwälder Boten erschienen war. "Uns geht’s gut und wir möchten gerne helfen" oder "Ist das wirklich so, wie im Artikel beschrieben?" waren Aussagen, die er oft hörte von den willigen Spendern, die das Geld auf das Spendenkonto der Schönstätter Marienschwestern einzahlten oder ihm in bar übergaben.

Die auffallendste Spende kam von einer Person, die 5000 Euro in bar übergeben ließ, um anonym zu bleiben. Alender realisierte die Höhe der Spende erst später, als er den Briefumschlag öffnete und die große Summe vorfand. Auch Menschen, die sagten "ich habe selber Schulden", aber dennoch helfen wollten, haben ihn tief beeindruckt.

Yolanda Dieterle, seine Pfarrhausfrau, die selbst von den Philippinen stammt und seit 25 Jahren in Deutschland lebt, sammelte in ihrer Heimat Waldmössingen für ihre Herkunftsgemeinde auf der Insel Negros. Ihr Sohn ist beispielsweise im Fußballverein auf viele positive Rückmeldungen gestoßen.

Das meiste Geld der insgesamt 40 000 Euro aus dem Raum Rottweil ist in mehrere Aktionen der Schönstätter in Dörfern der Insel Bantayan geflossen, die lange Zeit nach dem Wirbelsturm gar nicht von Hilfe erreicht worden waren. Versorgt wurden die Familien mit 25-Kilogramm-Säcken Reis, Trinkwasser und den notwendigsten Hygieneartikeln, um die Versorgung zu sichern und Mangelkrankheiten vorzubeugen. Die Helfer vor Ort brachten die Hilfsmittel mit einem Lastwagen in die Dörfer und verteilten sie dort an die Einwohner.

Alender selbst war wegen seiner spirituellen Verbundenheit zu den Schönstätter Marienschwestern schon häufiger auf den Philippinen und auch auf Bantayan, zuletzt erst kurz vor dem Taifun. Und er kennt die Filipinos und ihre Bedürfnisse sehr gut durch die Diozösan-Zusammenarbeit mit den dortigen Pfarrern, mit denen er im langjährigen Austausch steht. Gerade in Krisen finden die ohnehin sehr religiösen Einwohner im Glauben eine große Kraft, um wieder nach vorne zu schauen und Hoffnung zu schöpfen, sagt Alender. Es käme nicht nur darauf an, dass die körperlichen Bedürfnisse gedeckt seien, sondern auch die seelischen betreut würden. Die Kirche vor Ort biete den Menschen dabei einen großen Rückhalt. Alender zitiert den philippinischen Nationalspieler vom Fußballbundesligisten Eintracht Frank- furt, Stephan Schröck: "Die philippinische Seele ist stärker als jeder Taifun", der diesem Gefühl auf Facebook Ausdruck verlieh.

Alender und Dieterle waren über die große Anteilnahme und Hilfsbereitschaft sehr überrascht und möchten sich daher bei den Lesern bedanken.