Eindruck einer 1. Mai Kundgebung in Villingen-Schwenningen von vergangenem Jahr. Das Motto des DGB in diesem Jahr lautet: "Zeit für mehr Solidarität". Foto: Seeger Foto: Schwarzwälder-Bote

1. Mai: Kundgebung in Rottweil

Von Armin Schulz

Es ist der Tag der Arbeiterbewegung, der Tag der Arbeit: der 1. Mai. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) im Kreis plant eine Kundgebung in Rottweil. Beginn ist um 11 Uhr. Zuvor gibt es einen ökumenischen Gottesdienst.

Kreis Rottweil. Darauf sind Anja Lüders, die neue Regionssekretärin beim DGB für Südbaden, und Gewerkschaftskollege Wolfgang Dziuba aus Villingendorf ein bisschen stolz. Erstmals gibt es in Rottweil am 1. Mai vor der eigentlichen Kundgebung einen ökumenischen Gottesdienst. Er findet ab 9.30 Uhr in der Predigerkirche in Rottweil statt und wird gehalten von der Rottweiler Pfarrerin Esther Kuhn-Lutz und Betriebsseelsorger Paul Schobel.

DGB-Sekretärin: Rente dramatisches Thema

Schobel wird zu den Begründern der Betriebsseelsorger gezählt. 1939 als ältestes von sechs Geschwistern in Dietingen geboren, entwickelte er sich zu einem gesellschaftskritischen Katholiken. Über Jahrzehnte, so heißt es über ihn, ist er das Gesicht der Betriebsseelsorge in der Diözese Rottenburg-Stuttgart geworden. Kuhn-Lutz und Schobel werden die Frage beleuchten, was Glaube mit Arbeit und Alltag zu tun hätten.

Das Motto für die Kundgebung am kommenden Sonntag in der Oberen Hauptstraße in Rottweil ab 11 Uhr lautet: "Zeit für mehr Solidarität". Nach der Begrüßung durch den DGB-Kreisvorsitzenden Bernd Scheibke wird auch dort Paul Schobel sprechen. Hauptredner ist Jendrik Scholz vom DGB-Landesbezirk.

Lüders und Dziuba weisen auf die Forderungen des DGB nach mehr Solidarität zwischen den arbeitenden Menschen, den Generationen, Einheimischen und Flüchtlingen, Schwachen und Starken hin. Sie fordern gleichwertige Arbeitsbedingungen für alle, das bedeute auch, dass Flüchtlinge nicht, wie von manchen Arbeitgebern gefordert, unter dem Mindestlohn bezahlt werden dürften.

Ein weiteres großes Thema: die Rente. Die Gewerkschaften hätten sich schon immer für ein solidarisches Sozialversicherungssystem ausgesprochen. Lüders merkt kritisch an: "Wer zahlt denn alles in das System hinein?" und fügt hinzu, dass nicht alle Berufsgruppen hierzu verpflichtet seien. Sie ist sich sicher, dass das in den nächsten Jahren ein "dramatisches Thema" werde. Ein hoher Druck sei bereits entstanden, und sie sagt, sie hoffe, dass die Politik den Mut aufbringe, hier etwas zu ändern. Die Altersarmut sei im Kommen, viele Frauen werde das treffen, umso wichtiger sei es, dass die Arbeitnehmer ordentlich bezahlt würden und sich die Kollegen untereinander solidarisch zeigten. Denn immer würden unterschiedliche Löhne für dieselbe Arbeit gezahlt.  Das Rahmenprogramm während der Kundgebung in Rottweil sieht einen Auftritt der Band Acoustic 3 vor, es Kinderschminken, Infostände und Bewirtung durch die polnische Gemeinde, DITIB Rottweil sowie durch das Frauenfrühstück Rottweil.

Weitere Informationen: http://suedwuerttemberg.dgb.de/suedbaden/