Begeisterung pur löste der Tanz der vier Damen aus – als ob Helene Fischer auf der Bühne stehen würde. Fotos: Ranft Foto: Schwarzwälder-Bote

Beim "Kappaobed" in Ergenzingen bleibt kein Auge trocken / Hans Belthle holt sich Titel des "Zunftcleverles" / Gestern "Morgawecka"

Von Klaus Ranft Rottenburg-Ergenzingen. "Dahoam isch dahoam". Dieser alten Weisheit wurden die Narren am Wochenende mehr als gerecht. Hervorzuheben ist vor allem der samstägliche "Kappaobed" im Zunftheim. Was da in drei Stunden über das närrische Parkett ging, war allererste Sahne und auf hohem Niveau.

Da kam sogar Alt-OB Klaus Tappeser ins Schwärmen: "Was die da abziehen, ist einfach super." Einer, auf dessen Schultern die Hauptlast des Abends lag, freute sich ob des Lobes besonders: Brauchtumsmeister Manuel Ranft, seit Neuestem auch Mitglied der Brauchtumskomission des närrischen Freundschaftsringes Neckar Gäu. Er moderierte den Abend salopp und gekonnt und kündigte als ersten Akteur Pfarrer Klaus Rennemann an, der als "Stricker" feststellte: "Des ganze Johr könnt Fasnet sei, mir müsset nur en Ortschaftsrat nei." Außerdem stellte er fest, die Damen und Herren des Gremiums seien "päp und knickerig". Zudem sollte das neue Vereinsdomizil im Bahnhof endlich fertig werden, sonst liefen die Vereine davon.

"Amazing Liliput" kommt bestens an

Köstlich war dann der Auftritt "Amazing Liliput", von Manuel Ranft, Timo Renz, Markus Wagner und Sascha Rempis in Szene gesetzt und im Hintergrund von Judith Ranft, Elke Pagel, Maren Schäfer und Melanie Ade unterstützt.

Gesucht wurde anschließend das "Fasnetscleverle" 2014. Da galt es verschiedene Fragen zur Fasnet zu beantworten, Bonbons treffsicher in einen Hut zu werfen, aber auch einem "Nachwuchs-Blätzlesbua" die Windel zu wechseln und letztlich einen Vierzeiler zu reimen. Am Schluss hatte sich Hans Belthle gegen Timo Renz, Willi Stopper und Andrea Renz durchgesetzt und bekam den Titel "Zunftcleverle" per Urkunde und Krone bescheinigt.

Christian Huber und Tobias Molitor entpuppten sich dann als die "Wildecker Herzbuben", zwar nicht ganz synchron, aber von der Statur her durchaus passend. Auch die "Flippers" waren präsent, hervorragend gemimt von Christian Rempis, Kai Kluge und Sebastian Molitor.

Ein besonderes Highlight setzten dann vier Damen. Sie imitierten Helene Fischer und das deutsche Fernsehballett in Perfektion. Da verkörperte Nadine Schweinbenz Helene Fischer als wäre sie diese selbst. Unterstützt wurde sie dabei in choreographischer Klassemanier von den Ballettdamen Stephanie Dambacher, Lea Weiß und Anja Seitz. Kurzum, das närrische Publikum stand Kopf und spendete langanhaltenden Applaus.

Urgestein Klaus Ranft trat als gestreßter städtischer Fahnenhisser auf, der sogar zur Einweihung eines Lokusses in die Villa Reizenstein gerufen worden sei. Die Lausbühlhexen sorgten in Bademontur von anno dazumal unter den Titeln "Atemlos" und "Auszügen aus der Filmmusik Titanic" für einen fulminanten Schlussakkord.

Ansonsten hatten die Narren am Samstag dem Ort das närrische Kleid angelegt und sich zum "Saukopfessen" getroffen. Gestern standen dann das "Morgawecka" mit den Fleckahupern, die Narrenmesse in der Heilig-Geist-Kirche und ein gemütlicher Abschluss im Zunftheim auf der närrischen Tagesordnung.