Die Schantle werden am Schuhmarktplatz erwartet. Foto: Reimer

Der Fasnetsmontag gehört in Oberndorf traditionell den Schantle. Auf ihrem Weg durch die Straßen lauschen sie den Zuschauern und belohnen diese mit Orangen und Würsten.

Wenn es mal wieder „O jerom, o jerom“ durch die Oberstadt hallt und die Schantle ihre Lauscher spitzen, dann hat in Oberndorf das traditionelle „Rammeln“ begonnen. Am Fasnetsmontag säumten Jung und Alt die Straßen, und erwarteten ungeduldig auf die warzigen Gesellen. Die Jugendmusiker der Stadtkapelle – in 80er-Jahre-Trainingsanzügen gewandet – kündigten deren Ankunft schon von weiter Ferne mit dem Narrenmarsch an.

Die Schantle bahnten sich hinkend ihren Weg durch das Städle. Ihre Körbe, vollgepackt mit Orangen und Würsten, leerten sich in Windeseile. Voller Inbrunst sangen die unzähligen bunt verkleideten Zuschauer den Narrenmarsch mit und zeigten auch beim Aufsagen der Narrensprüche keine Blöße. Dafür wurden sie reichlich belohnt.

Kinder sind mit großem Eifer dabei

Insbesondere der Nachwuchs war mit großem Eifer dabei – auch wenn die Wurstangel mal wieder den ein oder anderen vor eine knifflige Herausforderung stellte. Am Ende ging keiner leer aus.

Gegen 15 Uhr fanden sich dann Schantle, Kinder und Kindgebliebene auf dem Schuhmarktplatz ein, wo noch die Chance bestand, so manche Wurst oder Orange zu ergattern. Während die Musiker noch eine Weile spielten, schunkelten Schantle und Zuschauer im strahlenden Sonnenschein und das närrische Treiben klang allmählich aus. Auch wenn die Oberndorfer im vergangenen Jahr nicht ganz auf das Rammeln verzichten mussten, die Freude über die Rückkehr dieser Tradition war deutlich zu spüren.

Nachdem „Rammeln“ am Montag rückt der große Fasnetshöhepunkt am Dienstag näher. Um Punkt halb neun beginnt der traditionelle Narrensprung und Hansel, Narros und Schantle werden beim Umzug wieder ein denkwürdiges Bild abgeben. Der Mittagssprung beginnt dann um 14.30 Uhr.