So sieht der neue Haupteingang des Europa-Parks aus. Foto: Göpfert

Am Samstag geht’s los: Der Europa-Park startet in seine Jubiläumssaison – die 50. Die neue Achterbahn Voltron Nevera und der neu gestaltete Themenbereich Österreich waren die Stars der Pressekonferenz des Europa-Parks zum Saisonstart. Doch auch abseits der Achterbahnen gibt es viele spannende Neuerungen.

Etwas fällt unserer Redaktion am Donnerstagmorgen schon direkt am Haupteingang auf: Er wurde neu gestaltet. Es gibt nun ein digitales Banner, auf dem der Europa-Park Ereignisse ankündigen kann.

Die Kassenhäuschen sind zum Teil abgebaut und die Schranken sind nun weiter vorne. Direkt am Eingang sind keine Schranken mehr. Hintergrund ist wohl, dass es immer mehr Online-Tickets gibt.

An insgesamt 40 Baustellen wurde über den Winter im Park gearbeitet. Der Park investierte einen dreistelligen Millionenbetrag.

Neue Rekordsaison

Die Besucherzahlen aus der Rekordsaison 2022 wurden im vergangenen Jahr noch einmal übertroffen, verkündete Inhaber Jürgen Mack. 2022 sprach der Park von mehr als sechs Millionen Besuchern. Diese seien es auch im Jahr 2023 geworden. Für 2024 erwarte man eine ähnliche Besucherzahl. „Vielleicht etwas mehr“, so Roland Mack im Hinblick auf die Eröffnung des kroatischen Themenbereichs.

Österreich zum Saisonstart nicht fertig

Im vergangenen Jahr hatte ein Ereignis die Saison überschattet: Der Großbrand im Themenbereich Österreich. Seitdem stehen unter anderem die Attraktionen Tiroler Wildwasserbahn und der Alpenexpress still. Zur neuen Saison wollte der Europa-Park den Themenbereich wieder aufbauen, ist jedoch nicht fertig geworden, wie Roland Mack mitteilte.

Grund dafür sind laut dem Europa-Park-Chef die Politik und ihre Auflagen. „Man könnte meinen, wir hätten in einen Atombunker investiert“, sagte er. Die Auflagen für den Wiederaufbau von Österreich seien „atemberaubend“ gewesen. Statiker hätten wohl einiges an Stahl gefordert. Ein Problem sei auch gewesen, dass sich die Baustelle mitten im Park befand. Diese war für die Maschinen nur schwer zu erreichen. 70 Meter hohe Kräne wurden aufgebaut, um die neuen Teile anzuliefern.

Gesellschafterin und Prokuristin Ann-Kathrin Mack erklärte, dass sich im Themenbereich einiges getan habe. „Der Alpenexpress ist Tradition. Es ist die älteste Achterbahn des Europa-Parks. Wir mussten die gesamten Schienen austauschen und auch der Zug wurde ausgetauscht.“ Die neue alte Bahn werde mit einer Hommage an den „Grottenblitz“, so der frühere Name der Achterbahn, aufwarten.

Größte bauliche Veränderung ist Wegfall der Halle. die Gäste können neue Felslandschaft erkunden, so die Prokuristin. Diese basiere auf 450 Tonnen Stahl und 246 Kubikmeter Beton. Eröffnung soll schon bald sein: „Im Moment wäre es der 14. Mai“, so Annkathrin Mack.

Die Pressekonferenz zur 50. Saison weckte reges Medieninteresse. Foto: Merz

Fakten zu Voltron Nevera

Die größte Neuerung in dieser Saison wird der kroatische Themenbereich sein. Dieser wird jedoch zum Saisonstart noch nicht offen sein. Dennoch gibt es bei der PK bereits ein paar Fakten zur neuen Achterbahn, der „Voltron Nevera“: 1385 Meter wird der Coaster lang sein. Es gibt sieben Überkopfelemente, die Fahrgäste werden 2,2 Sekunden lang das Gefühl der Schwerelosigkeit haben. „Es ist eine einmalig schöne und rasante Attraktion geworden“, kommentierte Roland Mack.

Michael Mack ergänzte: „Wir sind momentan mit vier Zügen im Testbetrieb. Insgesamt soll es sieben Züge geben.“ Er sei stolz auf das Projekt, es sei „eine wunderbare Achterbahn geworden“. Alle drei Generationen Mack seien sie bereits gefahren. „Die Fahrt ist sehr aufregend. Der Park hat bis dato keine solche Bahn gebaut. Die Fahrt dauert doppelt so lang wie mit der Blue Fire.“ Die letzte Reihe brauche er nicht jeden Tag. Sein Tipp: ab 45 Jahren in der Mitte sitzen. Außen sei es 30 bis 40 Prozent härter. Mit der Bahn würden vor allem Junge und Junggebliebene versorgt. „Es ist ein Meisterwerk aber war auch eine wirkliche Kraftanstrengung. Ich bin froh wenn der Tüv durch ist“, erklärte Michael Mack.

Eröffnung, so Roland Mack, wird am 26. April sein. Die „Voltron Nevera“ sollen dann pro Tag bis zu 20 000 Park-Besucher nutzen können. Auch der kroatische Themenbereich wird an diesem Tag eröffnet. Erste Einblicke gab es bei der Pressekonferenz bereits, die Planen, die „Kroatien“ bislang vor den Augen der Gäste verborgen hatten, sind weg: Der Turm für die neue Achterbahn ist gut zu erkennen.

Ein erster Einblick in den kroatischen Themenbereich Foto: Göpfert

Spatenstich für PV-Anlage

Neuigkeiten gab es auch zur großen Photovoltaik-Anlage, die der Europa-Park derzeit mit der Firma Mosolf aus Kippenheim plant. Spatenstich soll noch in diesem Jahr sein. Mit der 20 Hektar großen Anlage soll der Parkplatz des Automobil-Logistikers teilweise überdacht werden, sodass die Autos vor Wetter besser geschützt sind. Mit dem 30-Millionen-Euro-Projekt sollen 25 Gigawattstunden Strom erzeugt und der Europa-Park versorgt werden. Die Inbetriebnahme ist im Jahr 2025 geplant, wurde verkündet.

Die Familie Mack kündigte einige Neuerungen an. Foto: Merz

Mehr Barrierefreiheit

An insgesamt 40 Baustellen wurde über den Winter im Park gearbeitet, wurde bei der Pressekonferenz betont. 1000 Bauarbeiter waren beschäftigt. Insgesamt hat der Europa-Park einen dreistelligen Millionenbetrag investiert. Einige der Umbauten im Park waren, so Roland Mack, für mehr Barrierefreiheit notwendig. „Wir haben das Thema federführend für die Branche im Blick. Wir hatten mit Tim Eigenbrodt einen Gast, der den Park mit unserem Team untersucht hat und Tipps gegeben hat. Wir sind jetzt ein echt behindertengerechter Park“, so Roland Mack. 98 Prozent des Parks könne nun von Menschen im Rollstuhl genutzt werden, bestätigte Eigenbrodt. Insgesamt werden 80 000 Menschen pro Stunde im Park befördert, so Mack.

Lob für die Mitarbeiter

„Es ist unheimlich was die Mitarbeiter in den letzten Wochen geleistet haben, um den Park wieder so aufblühen zu lassen.Überall wird gegraben, gebaggert und gepflanzt“, lobte Thomas Mack das Europa-Park-Team. Frederick Mack ergänzte, dass über das Jahr verteilt 5000 Mitarbeiter im Einsatz waren. Man sei in der ganzen Welt unterwegs um neue Mitarbeiter zu finden. Das „Welcome Center“, das im März eröffnet wurde und neuen Mitarbeitern den Einstieg erleichtern soll, sei „perfekt eingeschlagen“ und habe viele positive Rückmeldungen bekommen. „Die Bundesagentur für Arbeit kam auf uns zu und will das Konzept kennenlernen“, freute sich Frederick Mack.

Wasserpark Rulantica

Abseits des Europa-Parks teaserte Roland Mack eine „große Erweiterung“ für die Wasserwelt Rulantica an. Was genau dahinter steckt, erklärte er nicht.

Hotels werden aufgehübscht

Auch bei den angrenzenden Hotels habe sich einiges getan, wie bei der PK angekündigt wurde. Das „El Andaluz“, das „Colosseo“ und das „Bell Rock“ haben neue Fassadenanstriche bekommen. Das „El Andaluz“ hat zudem einen neuen Bereich im Innenhof, der abends zu einem gemütlichen Barbereich wird.

Pläne für zwei neue Hotels seien fertig. Doch „wir müssen erst Infrastruktur erwerben“, erklärte Roland Mack. Man brauche noch 1000 neue Zimmer und müsse zudem Platz für die Mitarbeiter schaffen.

Tipi-Dorf

Die Umbauarbeiten für die Erweiterung des Tipi-Dorfs sollen 2025 starten.

Geisterschloss

Die Familienattraktion soll erst im Lauf der Sommersaison öffnen. Der Europa-Park verspricht „ein neu aufgelegtes Gruselerlebnis“ und zeigte auch schon Skizzen für neue Figuren im mittelalterlichen Palast der Familie Medici.

Yullbe erhält neues Abenteuer

Ab Mai erwartet die Spieler von Yullbe Go und Yullbe Pro das Abenteuer „Dr. G – Victory on Venus“, bei dem sie auf den entfernten Planeten katapultiert werden. Das Retro-Science-Fiction-Spektakel um die Figur des Dr. Grordbort stammt aus der Feder von Greg Boardmore und wurde vom fünffachen Oscar-Preisträger Sir Richard Taylor und Michael Mack virtuell zum Leben erweckt.

Neue Shows

Der Europa-Park bietet zum Saisonstart drei neue Shows: Magieshow „Misterio“ mit Vincent Vignaud im Europa-Park Teatro, die Eisshow „Surpri’Ice presents Energ’Ice“ und „Funny Libary Two“ im Globe Theater.

Nahverkehr

Durch den Halt des ICE und des TGVs am Bahnhof Ringsheim/Europa-Park kann dieser einen zweistelligen Zuwcahs an Parkfahrgöästen verzeichnen. Ab Pfingsten wird auch der ICE von Basel nach Ringsheim halten. Die Schweizer Bahn plant dafür vier Züge einzusetzen zum „Kampfpreis von 90 Franken inklusive Parkticket“, so Roland Mack.