Viele Fans hofften, zum Europa-Park-Saisonstart mit den neu designten Achterbahnen in „Österreich“ fahren zu können. Sie müssen jedoch noch bis 14. Mai warten. Als Grund nennt Roland Mack die Politik.
Im vergangenen Jahr hatte ein Ereignis die sonst erfolgreiche Europa-Park-Saison mit Rekordbesucherzahlen überschattet: Der Großbrand im Themenbereich Österreich.
„Ein lokal begrenzter Brand“, wie die Polizei erklärt hatte, war Auslöser für eine riesige Rauchwolke, die Evakuierung der 25 000 Besucher und zwei leicht verletzte Feuerwehrleute. Seitdem stehen unter anderem die Attraktionen Tiroler Wildwasserbahn und der Alpenexpress still.
Wo bei der Katastrophe im vergangenen Jahr dichter Rauch und Flammen zu sehen gewesen waren, zeigte sich beim Besuch unserer Redaktion am Donnerstag bei der Pressekonferenz zum Saisonstart ein anderes Bild: Der Eingangsbereich zum Alpenexpress war zwar noch abgesperrt, die neuen Schienen jedoch verlegt und die neue Bahn einsatzbereit. Deutlich unfertiger zeigte sich die Felslandschaft nebenan. Die Gerüste machten klar: Hier wird noch gearbeitet.
Zur neuen Saison sollte der Themenbereich Österreich eigentlich wieder aufgebaut sein, die Arbeiten seien jedoch nicht rechtzeitig fertig geworden, bestätigte Europa-Park-Chef Roland Mack. Grund dafür seien laut ihm die Politik und ihre Auflagen. „Man könnte meinen, wir hätten in einen Atombunker investiert“, betonte er. Die Auflagen für den Wiederaufbau von Österreich seien „atemberaubend“ gewesen. Statiker hätten einiges an Stahl gefordert. Ein weiteres Problem sei gewesen, dass sich die Baustelle mitten im Park befand und sie nur schwer zu erreichen gewesen sei. 70 Meter hohe Kräne wurden aufgebaut, um die neuen Teile anzuliefern.
Schienen und Zug wurden bei Alpenexpress erneuert
„Ich kann nur mahnen, endlich mit diesem Verwaltungsaufwand für mittelständische Industrieunternehmen aufzuhören, damit verlieren wir jeden Anschluss in der Welt“, fand Roland Mack deutliche Worte. Doch was genau war das Problem mit den Behörden? Mack: „Vieles, was wir hier tun, hat mit Innovation zu tun. Die Alpen, die wir hier haben, waren eine Herausforderung für die deutschen Behörden und Statiker.“ Insgesamt sei in „Österreich“ aber Großartiges geleistet worden. Zudem mahnte der Park-Chef zu mehr Optimismus in der Wirtschaft, „denn ohne Optimismus gibt es kein Wirtschaftswachstum und auch keine Lebensfreude“.
Einen genaueren Einblick, was sich im österreichischen Themenbereich alles getan hatte, gab Gesellschafterin und Prokuristin Ann-Kathrin Mack: „Der Alpenexpress ist Tradition. Es ist die älteste Achterbahn des Europa-Parks. Wir mussten die gesamten Schienen austauschen und auch der Zug wurde ausgetauscht“, erklärte sie. Die neue alte Bahn werde mit einer Hommage an den „Grottenblitz“ – so der frühere Name – aufwarten. Die Streckenführung selbst sei zu 95 Prozent beibehalten worden. Auch ein neues VR-Erlebnis „Fina & die Yomis“ wartet im Alpenexpress auf die Besucher.
„Die große Kunst war es, die Felslandschaft dazwischen zu designen.“ Denn die größte bauliche Veränderung sei der Wegfall der ehemaligen Halle, in der auch die Edelstein-Grotte untergebracht war. Stattdessen könnten sich Besucher nun auf den „Yomi Abenteuer Trail“ freuen – eine Felslandschaft mit bis zu zwölf Meter hohen Felsen, Hängebrücken, Kletterelementen und zwei Rutschen. Insgesamt 450 Tonnen Stahl sowie 2600 Kubikmeter Beton seien in dem gesamten Bereich „Zauberschlucht der Diamanten“ verbaut worden. In der Mitte wartet eine Alpenhütte darauf, erklommen zu werden.
Unterhalb der Felslandschaft – ebenfalls direkt neben Alpenexpress – ist die neue „Edelstein-Grotte“ untergebracht. „Ich hatte Gänsehaut, als ich drin stand. Es ist wieder wunderschön geworden“, betonte Ann-Kathrin Mack vor Ort. „Jede Ecke ist anders gestaltet, jedes Steinchen musste per Hand gesetzt werden.“ Viele Überraschungen rund um die „Yomis“ sind zu entdecken und im Shop gibt es eine Auswahl an Schmuck, Edelsteinen und Kristallen. Bei der Tiroler Wildwasserbahn wurden zudem die Fahrrinnen neu lackiert und auch der Bereich Spanien wurde wieder komplett aufgebaut.
Die Eröffnung des neu gestalteten Themenbereichs soll schon bald sein: „Im Moment wäre es der 14. Mai“, erklärte Ann-Kathrin Mack.