Häufig versuchen es die Betrüger über das Telefon Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Zum Schutz vor Trickbetrügern wird es im März in Ringingen den Vortrag „Sicher leben – Schutz vor Dieben und Betrügern“ geben. Experten klären dabei über die aktuellen Maschen auf und geben Tipps zum Schutz vor den Kriminellen.

Der Schutz älterer Menschen vor Betrügern ist eine ernste Angelegenheit. Betrüger nutzen oft die Gutgläubigkeit und Hilfsbereitschaft von Senioren aus, sei es am Telefon, über Whatsapp oder an der Haustür. Es ist wichtig zu erkennen, wie diese Betrugsmaschen funktionieren, um sich davor zu schützen. In Ringingen wird es dazu einen Vortrag geben.

In den vergangenen Jahren haben sich einige Betrugsmaschen herauskristallisiert – der Enkeltrick am Telefon, manipulierte Telefonnummern und falsche Anrufe, der falsche Polizeibeamte oder Handwerker und die sogenannten Schockanrufe. Alle Maschen haben das gleiche Ziel: den Opfern möglichst viel Geld, Schmuck oder Wertgegenstände abzunehmen.

Die Täter arbeiten in Gruppen und sind gut organisiert

Die Kriminellen hinter diesen Fällen treten nach Angaben der Polizei stets gewandt, sicher und bestimmt auf. Sie operieren arbeitsteilig, bandenmäßig und sind gut organisiert. Zudem heißt es: „Polizeiliche Erkenntnisse ergaben, dass in einer Vielzahl der Fälle die Anrufe von speziellen Callcentern im Ausland ausgehen und von eigens hierfür ausgebildeten Tätern erfolgen.“

Der Enkeltrick ist eine der hinterlistigsten Formen des Betrugs, die speziell auf ältere Menschen abzielt. Betrüger geben sich als Verwandte oder Bekannte aus und bitten dringend um Bargeld, indem sie eine Notlage vortäuschen. Oft wird ein Bote angekündigt, um das Geld abzuholen. Senioren sollten misstrauisch sein, sich nicht unter Druck setzen lassen, rät die Polizei.

Die unterschiedlichen Methoden der Trickbetrüger

Betrüger manipulieren auch Telefonnummern, um Anrufe seriöser erscheinen zu lassen. Ein Beispiel ist der Anruf eines vermeintlichen Staatsanwalts, der vorgibt, dass ein Strafverfahren gegen das Opfer eingeleitet wurde. Der Trickbetrüger empfiehlt dann einen Anwalt, der jedoch mit den Betrügern gemeinsame Sache macht.

Manchmal geben sich die Betrüger als Polizeibeamte aus und versuchen, durch persönliche Besuche an Geld oder Schmuck zu gelangen. Teilweise kombinieren sie den „falschen Polizisten“ mit dem Enkeltrick. Weitere Methoden umfassen Gewinnversprechen, Geldwechseltricks, Remplertricks und das Vortäuschen von Technikerbesuchen.

Bleiben sie misstrauisch

Zu den einzelnen Betrugsmaschen gibt die Polizei regelmäßig Warnungen aus und informiert über neue Techniken. So wurde beispielsweise 2022 eine Warnhinweis zu Whatsapp-Betrügern im Bereich Burladingen herausgegeben.

Es ist wichtig, dass Senioren und ihre Angehörigen über diese Betrugsmaschen informiert sind und sich gegenseitig unterstützen. Heike Dachs von der Hilfsorganisation Weißer Ring rät: „Bleiben sie misstrauisch, vor allem wenn es um Geld und Wertsachen geht“, zudem sei es wichtig, darauf zu achten, dass man nicht alleine bleibt. „Lieber jemanden dazuholen und sagen, hör mal was da ist oder sagen, das ist mir im Moment zu viel, ich brauche ein paar Minuten“, dann könne man sich sortieren.

Eine Aufmerksame Gemeinschaft ist der beste Schutz

Problematisch ist oftmals auch, dass die Schamgrenze der Betroffenen sehr hoch sei. Darum ist Aufklärung wichtig. Laut Polizei ist das Prüfen von Identitäten und das Informieren der Polizei eine entscheidende Maßnahme, um Betrüger abzuwehren. Letztendlich ist eine aufmerksame Gemeinschaft der beste Schutz gegen diese rücksichtslosen Verbrechen gegen ältere Menschen.

Vortrag mit Tipps um sich besser schützen zu können

Zu diesem Themenkomplex wird es am Dienstag, 5. März, ab 14 Uhr im Pfarrsaal in Ringingen eine Veranstaltung geben. Beim Vortag „Sicher leben – Schutz vor Dieben und Betrügern“ werden die Besucher über die zahlreichen aktuellen Maschen aufgeklärt und erhalten Tipps, wie man sich vor den Kriminellen schützen kann. Ein Sicherheitsberater für Senioren oder ein Polizeibeamter des Referats Prävention (Kooperation Kreisseniorenrat Zollenalb und Polizeipräsidium Reutlingen) soll den Zuhörern zudem Tipps zum Schutz mit auf den Weg geben.