Die Brücke in der Peterzeller Straße in Villingen muss neu gebaut werden. Nun werden die Planungsleistungen verabschiedet. Foto: Marc Eich

Das dürften die ersten guten Nachrichten beim nicht enden wollenden Drama rund um die Brücke in der Peterzeller Straße sein. Der Neubau dürfte wohl doch nicht so teuer werden wie gedacht.

Eher einem Zufall war es zu verdanken, dass die Stadt im Rahmen einer Straßensanierung in der Peterzeller Straße entdeckte, in welch verheerendem Zustand sich die dortige Brücke über die Brigach befindet.

Salz hatte dem Bauwerk über Jahre zugesetzt und es stark beschädigt. Eine Begrenzung der Tonnage, die mittlerweile mit einer Höhenbegrenzung durchgesetzt wird, war in der Folge notwendig.

Nach einer eingehenden Untersuchung war klar: Die Brücke muss neu gebaut werden, eine Sanierung ist aus Sicht der Stadtverwaltung wirtschaftlich nicht mehr zu vertreten. Zumal in diesem Rahmen auch gleich eine Neugestaltung der Verkehrswege und der Hochwasserschutz in den Blick genommen werden kann.

Denn bei einem 100-jährigen Hochwasser kann die Brücke aufgrund eines geringen Durchlassquerschnitts zu einer Engstelle für die Brigach werden – die Folge könnten Überflutungen sein. Dieser drohenden Problematik möchte man im Rahmen eines Neubaus entgegensteuern.

Unterführung fällt weg

Zudem soll, wie aus einer Vorlage für den Gemeinderat hervorgeht, die ohnehin viel zu niedrige Unterführung wegfallen. Stattdessen möchte die Stadt am Knotenpunkt Peterzeller Straße/Sebastian-Kneipp-Straße neue Querungsmöglichkeiten für Fußgänger und Radfahrer schaffen, die auch den rechtlichen Richtlinien entsprechen.

Doch: Als es darum ging, das Projekt in dieser Form zu verabschieden, war bei den Stadträten ein Bauchgrummeln zu vernehmen. Denn die veranschlagten Kosten von sechs Millionen Euro sorgten nicht gerade für frohlockende Stimmung im Gremium. Zudem wurden Zweifel vorgebracht, ob nicht doch eine Sanierung möglich sein könnte.

Vor-Ort-Termin öffnet die Augen

Diese wurden revidiert, nachdem die Stadträte sich im vergangenen September den gravierenden Zustand der Brücke vor Ort erläutern ließen. „Es bestand Einigkeit darin, dass die Brücke sich nicht in sanierungsfähigem Zustand befindet und daher ein Neubau unausweichlich bleibt“, erklärt die Stadt in der Beschlussvorlage.

Die Folge war eine neue Ausschreibung der Ingenieurleistungen. Und in dem Verfahren hatte man auch die Kosten korrigiert. So geht man derzeit von Baukosten in Höhe von 2,7 Millionen Euro aus, während die Gesamtkosten wohl bei 4,5 Millionen Euro liegen – und damit 1,6 Millionen Euro geringer als zuvor veranschlagt.

Neubau für kommendes Jahr geplant

Ein Planer hatte sich schließlich bei der Stadt gemeldet, der das Projekt für ein Honorar von rund einer Million Euro, begleitet. In den Ausschüssen wurden die Planungsleistungen einstimmig verabschiedet, nun muss noch der Gemeinderat zustimmen. Dann steht einem Baubeginn im kommenden Jahr nichts mehr im Weg.