Angeregt diskutierten die Beteiligten über das künftige Parksystem. Foto: Fritsche

Vier Themenwände volle Vorschläge und Anregungen zum neuen Parkierungskonzept waren das Ergebnis der Informationsveranstaltung am Dienstagabend.

Schramberg - Von den rund 40 Teilnehmern waren nur circa 15 von der geplanten Maßnahme direkt betroffene Bewohner oder Einpendler, alle anderen waren Geschäftsinhaber, Stadträte, Verwaltungsmitarbeiter oder vom HGV.

Da aber alle engagiert mitmachten, waren am Veranstaltungsende die vier Themenwände gut gefüllt. "Parken ist ein emotionales Thema. Wir bitten Sie um ihre Expertise", hatte Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr in ihrer Begrüßung erklärt, bevor sie an Fachbereichsleiter Matthias Rehfuß zum "Impulsvortrag" weitergab.

Bislang nur Diskussionsgrundlage

Rehfuß präsentiert mit seinen Folien noch einmal die Eckpunkte eines möglichen Parkierungskonzepts, wie er es schon im Gemeinderat vorgestellt hatte.

Er betonte, dass es sich bei allen vorgetragenen Punkten nur um eine Diskussionsgrundlage handle, nicht um zur Abstimmung gestellte Verwaltungsvorschläge.

Vier Parkzonen

Danach sieht das Konzept vier Parkzonen vor. Die Gebühren der Zone I könnten um 200 Prozent auf dann 0,50 Euro pro 15 Minuten erhöht werden, die der Zonen II und III um 120 Prozent auf 0,30 Euro pro 30 Minuten. "Die jährlichen Betriebskosten eines Stellplatzes belaufen sich auf 60 bis 300 Euro; zusätzlich zu den Errichtungskosten von 1500 bis 5000 Euro. Daher ist es sinnvoll, den Verkehr nicht nur über die Bereitstellung, sondern auch über die Kosten von Parkraum zu steuern", begründete Rehfuß. Für die Beschilderung gebe es voll- und teil-dynamische Systeme. "Oder auch einfach nur Blechschilder".

Monatsparkplätze für Beschäftigte

Das Bewohnerparken könne für 24 Stunden am Tag oder zum Beispiel von 17 bis 7 Uhr angeordnet werden. Denkbar sind Gebühren zwischen 15 und 30 Euro pro Monat und Fahrzeug. Für in der Talstadt Beschäftigte können Monatsparkberechtigungen auf dem bislang kostenlosen Teil des Schweizer Parkplatzes eingerichtet werden. Der Kostenrahmen könnte zwischen zehn und 30 Euro pro Monat liegen. Wenn der Gemeinderat im Frühjahr 2023 die Sachentscheidung dazu treffe, könne das Parkierungssystem im zweiten oder dritten Quartal 2023 umgesetzt werden

Vier Themenwände

Danach ging es zum Brainstorming an die Themenwände, die von Verwaltungsmitarbeitern betreut wurden. Die Ergebnisse wurden anschließen im Plenum vorgestellt. Die Ergebnisse im Einzelnen:

Parkzonen und Gebühren (Matthias Rehfuß): Generell wurden mehr Parkplätze im Zentrum verlangt. Auch genügend Parkzeit, um Einkaufen und Kaffee trinken zu können. "Bäume sollen bleiben" versus "Stellplätze statt Bäume" wurde diskutiert.

■Bewohnerparkplätze und Monatsparkberechtigungen (Cornelia Penning): Kontroverse Diskussionen gab es von "alles so lassen, wie es ist" bis "alles machen". Die Vorschläge für die Gebühren der Bewohner- oder Mitarbeiterparkplätze reichten von null bis 50 Euro im Monat. Offene Fragen sind zum Beispiel, wie Überschneidungen von Bewohnern und Mitarbeitern sowie auswärtige Besucher von Bewohnern gehandhabt werden.

■Parkleitsystem (Konrad Ginter und Petra Schmid-Fehrenbacher): Das dynamische Parkleitsystem wird als zu teuer betrachtet. Wichtig wäre vor allem, das Parkhaus besser auszuschildern. Auch eine Anzeige freier Parkplätze auf einer Handyapp wurde gewünscht. Auch hier reichten die Vorschläge von "brauchen wir nicht" bis "alles machen".

■Weitere Ideen (Ralf Heinzelmann): Man soll auch den Radverkehr sicherer und bequemer machen. Ladestationen für E-Bikes werden gefordert. Das Bezahlsystem sollten auch über das Handy abgewickelt werden. Auch könne man über eine Vignette nachdenken. "Mehr Motorradstellplätze" versus "gar keine Motorradstellplätze" wurden gefordert. Die untere Hauptstraße könne man als Fußgängerzone mit flexibler Nutzung einrichten, mit Schrittgeschwindigkeit zu befahren und mit jahreszeitlicher Öffnung und Schließung als Fußgängerzone.

Die Stellwände mit den Notizen wurden nach der Veranstaltung abfotografiert. Die Ergebnisse erhalte der Gemeinderat, informierte Eisenlohr. "Und den Vorschlag, das Parkhaus besser auszuschildern, nehmen wir schon mal mit", ergänzte die Oberbürgermeisterin.