Jens Keucher (vorne links) und Siegfried Dölker begrüßen die Menge auf dem Dorfplatz. Foto: Hezel

Eine Premiere durfte die Bevölkerung in Dürrenmettstetten erleben. Als erster Sulzer Ortsteil fand dort der Ortsrundgang mit Bürgermeister Jens Keucher statt. Es sollte nicht die einzige Premiere an diesem Abend bleiben.

Rund 40 Interessierte sind kürzlich auf dem brandneuen Dorfplatz zusammengekommen. In seiner Ansprache betonte der frischgebackene Bürgermeister Jens Keucher, Bürgernähe sei ihm ein Anliegen und er wolle herausfinden, wo es gilt, anzupacken.

Großprojekt Kindergarten

Als erste Station des Ortsrundgangs wurde der Kindergarten angelaufen. Ortsvorsteher Siegfried Dölker erklärte, dass dieser bereits 1965 von der evangelischen Kirchengemeinde erbaut wurde.

Eine Sanierung ist fällig – das ist bekannt und auch deutlich sichtbar. Die klare Forderung Dölkers: „Ein Fahrplan muss her.“ In der darauffolgenden Sitzung versprach Keucher sich im nächsten Schritt mit dem Hopfauer Pfarrer Wolfgang Müller auszutauschen. Doch werde knapp eine halbe Million Euro an Kosten erwartet. Das Geld sei nicht einfach verfügbar. Man müsse einen Schritt nach dem anderen gehen. Er sicherte den kritischen Bürgern aber zu: „Mein Ziel ist es, da weiterzukommen.“

Schwierigkeiten mit Denkmalschutz

Eine weitere Station des Rundgangs war das Gebäude am Schalmenhagweg 1, welches sich im Besitz von Ortschaftsrat Markus Steinwand befindet. Dieser erklärte, dass aufgrund hoher Denkmalschutzauflagen das Gebäude lediglich saniert werden dürfe.

Bei Sanierung müssten aufgrund der historischen Fenster Vorbaufenster angebracht werden, um den Isolationsstandard zu erreichen, was finanziell nicht machbar sei. Daher seien ihm bei Nutzbarmachung die Hände gebunden.

Keucher erzählte in diesem Zusammenhang, Landesministerin Nicole Razavi habe betont, Denkmalschutz solle unterstützen, nicht verhindern. Er empfahl, sich direkt an sie zu wenden.

Ein historischer Moment

Im Anschluss an den Rundgang ging es in den ebenso neuen Dorfgemeinschaftsraum. Dort musste Dölker nach eigenen Angaben eine Träne verdrücken, angesichts des historischen Moments, denn zum ersten Mal war der Dorfgemeinschaftsraum mit Besuchern gefüllt.

Stadtbauamtsleiter Reiner Wössner erklärt den Plan zur Bauplatzerschließung. Foto: Hezel

Dann ging es weiter mit einem „Big Point“, wie Dölker es ausdrückte, der Bauplatzerschließung. Stadtbauamtsleiter Reiner Wössner erklärte anhand eines detailliert beschrifteten Plans das weitere Vorgehen.

Dabei kam es zu reichlich Diskussion. Bei einigen Flächen gebe es Diskrepanzen mit Landwirten. Man werde die Thematik im Gremium weiterdiskutieren, versicherte Dölker.

Beschwerden seitens der Einwohner

Aus der Bevölkerung wurden dann noch mehrere Punkte angesprochen. Insbesondere die Homepage werde nicht gepflegt. Hauptamtsleiter Hartmut Walter erklärte, man sei gerade dabei die Seiten, die vor einigen Jahren „handgestrickt“ gefertigt wurden, den heutigen gesetzlichen Anforderungen anzugleichen. Die Inhalte müssten dann von den jeweiligen Ortsteilen selbstständig eingepflegt werden. Ortsvorsteher Dölker gab an, es hätte sich jemand für die künftige Pflege der Homepage gefunden.

Auch kam eine Frage zum Stand der Flüchtlingsunterbringung im alten Schulhaus. Dieses sei an den Landkreis verpachtet. Betreuer seien vor Ort, gab Walter an.

Eine Beschwerde gab es über Lastwagen, welche durch den Ort fahren. Ortsvorsteher Dölker sagte, bereits telefonischen Kontakt mit entsprechenden Unternehmen aufgenommen zu haben, aber über keine rechtliche Handhabe zu verfügen.