So wird das Haus mit zehn Wohnungen aussehen, wenn es fertig ist. Untergebracht sind sie in drei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss mit Walmdach. Foto: Stadt Albstadt

Viele Jahre lang war ungewiss, ob das marode Laufener Ortsamt noch für eine Sanierung in Betracht komme oder nicht. Bis 2021 die Pläne der Volksbank öffentlich wurden, an seiner Stelle ein Mehrfamilienhaus zu bauen. Diese werden jetzt konkret.

Wenige Albstädter Hängepartien währten so lange wie diese: Bereits 2008 war publik geworden, dass eine Sanierung des Laufener Ortsamts über zwei Millionen Euro kosten würde – das Holz war durch die Feuchtigkeit stärker angegriffen als gedacht; stellenweise wollte kein Nagel oder Dübel mehr greifen. 2012 zogen Ortsverwaltung, Bücherei und Vereine aus; Pläne für eine Generalsanierung hatten sich zu diesem Zeitpunkt, zwei Jahre nach der Finanzkrise, erledigt.

1845 wurde das Haus nicht besonders großzügig ausgestattet – und auch an der Instandhaltung wurde immer gespart

Sehr zum Leidwesen mancher Ortschaftsräte, die noch in dem Haus zur Schule gegangen waren. Das Gebäude stammt aus dem Jahre 1845, wurde damals allerdings nach einem Standardmodell, sozusagen als Muster von der Stange gebaut, und auch nicht besonders großzügig ausgestattet. Häuser wie dieses, so Ortsvorsteher Peter Landenberger, gebe es in Deutschland viele; Denkmalschutz sei deshalb nie in Betracht gekommen. In früheren Jahrzehnten sei augenscheinlich an der Instandhaltung gespart worden; das habe sich später gerächt.

Dem Vernehmen nach hatten in den vergangenen Jahren immer wieder potenzielle Investoren Interesse am Grundstück bekundet, sich aber durch die Dimensionen oder die Nähe der Bahn abschrecken lassen. Bis 2020 die Volksbank Albstadt beschloss, Nägel mit Köpfen zu machen, das alte Gebäude abzureißen und ein neues Wohnhaus zu errichten.

Geheizt wird mit der Luft-Wärme-Pumpe

Diese Pläne sind mittlerweile gediehen und liegen der Stadtverwaltung zur Genehmigung vor. Vorgesehen ist ein Mehrfamilienhaus mit Untergeschoss, drei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss unterm Walmdach; es misst 24 mal 13 Meter, ist 12,50 Meter hoch und bietet bei 920 Quadratmetern Wohnfläche und 4400 Kubikmetern Kubatur Platz für insgesamt zehn Wohneinheiten, die zwischen 75 und 140 Quadratmetern groß sind. Von den zehn Stellplätzen sind sieben in der Kellergarage und drei im Carport untergebracht; einen Fahrradraum gibt es auch. Geheizt wird mit der Luft-Wärme-Pumpe.

Größere Probleme sind laut Baubürgermeister Udo Hollauer, der die Pläne dem Technischen und Umwelt-Ausschuss präsentierte, nicht zu gewärtigen; lediglich der Höhenversatz stelle eine Herausforderung dar.

Die Zeitplanung steht noch nicht

Allerdings gilt es derzeit noch einige Details zu klären, die mit der Nähe des Standorts zur Zollernbahnstrecke einerseits und zum im Bahndamm verlaufenden B463-Tunnel andererseits zusammenhängen. Solange das nicht geschehen ist, so Robert Kling, Vorstandschef der Volksbank Albstadt, lassen sich auch keine gesicherten Aussagen über die Terminierung der Bauarbeiten machen. Und auch nicht darüber, wann der Abrissbagger anrückt und das letzte Stündlein des einstigen Laufener Ortsamts schlägt.