Wenn die Pandemie nicht ewig dauern soll, führt an einer hohen Impfquote kein Weg vorbei, meinen die drei Albstädter Dezernenten und bitten alle, sich impfen zu lassen und ihre Kontakte zu reduzieren. Foto: Müller

In einem offenen Brief wenden sich die drei Albstädter Dezernenten alle, bei der Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie mitzuhelfen. Ihre Sorge: ein Zusammenbruch der intensivmedizinischen Versorgung und weiterer Schaden für Kinder und Jugendliche.

Albstadt - Mit einem dringenden Appell wenden sich Oberbürgermeister Klaus Konzelmann, der Erste Bürgermeister Udo Hollauer und Bürgermeister Steve Mall an die Bürgerinnen und Bürger, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. "Die Auslastung der Intensivstationen kommt an ihre Grenzen, und wir stehen auch in Baden-Württemberg vor einem Kollaps der intensivmedizinischen Versorgung", heißt es in dem offenen Brief. "Die Belastungen für das in diesen Stationen tätige pflegerische und ärztliche Personal ist enorm. Für uns alle – egal ob geimpft oder ungeimpft – muss nun eine zentrale Maßnahme im Vordergrund stehen: Die Überprüfung unseres Verhaltens und die Reduzierung von Kontakten." Deshalb bitten die Drei eindringlich: "Reduzieren Sie Ihre sozialen Kontakte auf das Notwendige! Beachten Sie bei notwendigen und verantwortbaren Zusammenkünften und Veranstaltungen die geltenden Regelungen, Abstandsgebote und Hygienekonzepte." Auch eine niedrigschwellige Selbsttestung könne zur Erhöhung der Sicherheit beitragen. "Geben Sie Acht auf die Älteren und Schwächeren in unserer Gesellschaft, insbesondere beim Umgang in der Familie und in der Nachbarschaft", heißt es weiter. "Bitte denken Sie daran, dass Sie durch eine Impfung sich selbst vor einem schweren Verlauf schützen." Auch die Kinder, die noch nicht geimpft werden könnten, gelte es zu schützen. "Sie haben gemeinsam mit den Jugendlichen in den vergangenen Monaten gewaltige Einschnitte hinnehmen müssen. Manche Kinder erinnern sich nicht mehr an ein unbeschwertes Leben und Aufwachsen vor der Pandemie. Die Folgen davon zeigen sich in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und jeden Tag in der Arbeit der Jugendämter." Durch verantwortungsvolles Verhalten könne jeder mithelfen, Schulen und Kindergärten offenzuhalten.

"In einem gewaltigen Kraftakt stemmen die etablierten Strukturen der Ärzteschaft mit nachhaltiger Unterstützung der Stadt- und Landkreise und kreisangehörigen Städte und Gemeinden die Erhöhung des Impftempos und zusätzlich wohnortnahe Impfangebote." Ältere Menschen und jene, die frühzeitig geimpft wurden, benötigten nun zeitnah eine Booster-Impfung. Hausärzte, schon bestehende Impfangebote und jene, die in den nächsten Tagen und Wochen eingerichtet werden, seien dafür die richtige Anlaufstelle. "Die Impfung ist derzeit der zentrale Baustein der Pandemiebekämpfung", schreiben die Dezernenten. "Denn obwohl wir zwischenzeitlich wissen, dass Geimpfte sich infizieren können, das Virus weitertragen und bei Vorerkrankungen auch schwer erkranken können, ist diese Wahrscheinlichkeit nach aktuell herrschender Meinung um ein Vielfaches geringer als bei Menschen ohne Impfschutz." Gleichzeitig heiße es aber auch für Geimpfte, wachsam und vernünftig zu bleiben. "Als Gesellschaft ist es gerade in dieser kritischen Phase der Pandemie unsere gemeinsame Verantwortung, dass jeder und jede seinen Beitrag zur Bewältigung der Krise leistet. Nutzen wir die Impfangebote und ermutigen wir diejenigen, die bisher noch mit der Impfung abgewartet haben. Helfen wir uns gegenseitig, geben wir aufeinander Acht, bleiben wir vorsichtig und reduzieren wir unsere Kontakte."