Für 13 Euro von Freudenstadt auf den Kupferberg: Das soll mithilfe des Modellprojekts „Mobil(er)leben im Landkreis Freudenstadt“ bald möglich sein, wenn es nach dem Gemeinderat Bad Rippoldsau-Schapbach geht. Foto: © Jan Will – stock.adobe.com

Das Modellprojekt „Mobil(er)leben im Landkreis Freudenstadt“ ist auch für Bad Rippoldsau-Schapbach interessant.

Die Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach wird sich am Modellprojekt „Mobil(er)leben im Landkreis Freudenstadt“ beteiligen. Dies beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig.

Christian Pfundheller, Zentrale Dienste und Finanzen, stellte das Projekt im Gremium vor. Grundlage des Projekts ist seinen Ausführungen nach eine Mobilitätsgarantie auch für kleinere Orte, die der öffentliche Nahverkehr nicht erfüllt. Ziel ist es, ein stündliches ÖPNV-Angebot werktags von 5 Uhr bis 24 Uhr und am Wochenende von 7 Uhr bis 1 Uhr anzubieten.

Bewusst sei entschieden worden, dass örtliche Taxiunternehmen mit deren eigenen Fahrzeugen den Linienverkehr von Bus und Bahn ergänzen. Bad Rippoldsau-Schapbach wird nur per Bus angefahren und per App kann der Fahrgast prüfen, ob eine Verbindung innerhalb einer Stunde zur Verfügung steht. Ist dies nicht der Fall, hat der Fahrgast Anspruch auf ein ÖPNV-Taxi.

Die Zuschläge zu den Tarifen des öffentlichen Nahverkehrs liegen im Bereich von ein bis zwei Euro je Fahrt. Für den besonderen Komfort eines Haustürservices kommen noch fünf Euro hinzu.

Da durch die sukzessive Ausweitung einzelne Gemeinden zunächst einen Vorteil haben, ist bis zur kompletten Erschließung des Landkreises eine finanzielle Beteiligung der schon erschlossenen Kommunen vorgesehen. Die beiden großen Kreisstädte zahlen bereits einen jährlichen Beitrag für die Mobilitätsgarantie.

Jährliche Kosten von 10 000 Euro

Um die finanzielle Partizipation möglichst gerecht zu gestalten, wurde eine Berechnungsmethode erstellt, die entscheidende Faktoren wie Einwohnerzahl, Gesamtfläche und Entfernung der Teilorte zueinander, heranzieht. „Für uns bedeutet das jährlich 10 000 Euro,“ erklärte Pfundheller. Voraussetzung sei weiterhin, dass vor Ort ein Taxiunternehmen seinen Betriebssitz hat. In Schapbach ist zwar eine Zweigstelle von Taxi Heizmann, deren Zentrale jedoch befindet sich in Oberwolfach und damit im Ortenaukreis.

Daher ist laut Pfundheller zu prüfen, ob der Landkreis Freudenstadt die Zweigstelle überhaupt akzeptiert. Die Fahrten werden aufgrund der Taxi-Verordnung des Kreises und einer Sondervereinbarung von den Taxiunternehmen gemacht.

In Eigenregie nicht zu bewerkstelligen

Der Tenor im Rat war eindeutig positiv. „Für etwa 13 Euro kann jemand von Freudenstadt auf den Kupferberg“, fand Franz Günter (FWV) das Angebot überaus attraktiv. Fraktionskollege Ramon Kara schloss sich dem an und meinte: „Wir würden was für die Menschen in den Außenbereichen tun.“ In Eigenregie sei das nie zu bewerkstelligen, meinte auch Kurt Schmieder. Der Beschluss folgte entsprechend einstimmig.

Um auch älteren Personen die Bedienung der App nahezubringen, werden vom Landkreis gebührenfreie Kurse an den Volkshochschulen in Freudenstadt und Horb angeboten. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, das Angebot telefonisch über die Mobilitätszentrale zu buchen. Diese ist bei der Verkehrsgemeinschaft Freudenstadt (VGF) angesiedelt, die von montags bis freitags von 5 Uhr bis 23 Uhr und am Wochenende von 8 Uhr bis 24 Uhr besetzt ist.