Narrensprung nächstes Jahr wegen Corona abgesagt. Elferrat gibt Absage bekannt.
Oberndorf - So humorvoll, wie er es gerne sagen würde, konnte Zunftpräsident Marco Pfisterer es nicht rüber bringen. In seiner letzten Sitzung 2020 hat der Oberndorfer Elferrat schweren Herzens entschieden, den historischen Narrensprung und alle offiziellen und von der Zunft organisierten Veranstaltungen abzusagen.
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Die Ministerpräsidentenkonferenz von Anfang Dezember und der nun in Kraft getretenen Lockdown sowie die Gesamtlage im Kreis Rottweil und den angrenzenden Landkreisen ließen wenig Hoffnung auf eine Verbesserung der Lage. "Wir stehen in der Verantwortung für unsere Mitglieder und Sprungteilnehmer genauso wie für tausende Zuschauer", so Pfisterer. Im September hatte der damalige Zunftpräsident Eberhard Schmid noch gesagt, eine Komplettabsage der Fasnet wie 1991 wegen des Golfkriegs sei kaum vorstellbar. Nun ist sie Realität. Doch die Lage ist eine andere. Diesmal gehe es um den Schutz und die Gesundheit von tausenden Menschen.
"Natürlich möchte ein Oberndorfer Narr ausrufen, dass er sich nichts verbieten lässt"
Die Entscheidung sei in enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung und den Freunden des Viererbunds getroffen worden. "Natürlich möchte ein rechter Oberndorfer Narr sofort laut ausrufen, dass er sich nichts von der Obrigkeit verbieten lässt – die Geschichtsbücher zur Oberndorfer Fasnet nennen viele solcher Momente und Ereignisse", meint Pfisterer. Genau an diese rechten Oberndorfer Narren appelliere der Elferrat aber, mit Verbundenheit und Liebe zur Fasnet zu Hause zu bleiben, die Fasnet nicht zu vergessen, sondern diese eben zu Hause zu pflegen, zu dekorieren, die Fahne rauszuhängen und sich etwa an den herrlichen Narrentag in Überlingen und die vergangene Fasnet zu erinnern. "Damit wir dann hoffentlich unserer freudenreichen Fasnet in 2022 umso mehr mit viel Lebensfreude und Herzblut Ausdruck verleihen können."