Noch sind die aufgestellten Wohnbereich leer. Doch bald schon sollen in der Kreissporthalle Flüchtlinge einziehen können. Foto: Alt

Statt Sportgeräten durchziehen Trennwände die Kreissporthalle. Bald schon sollen hier Flüchtlinge untergebracht werden, die Vorbereitungen laufen.

Kreis Rottweil - Donnerstagmorgen, 8 Uhr. Armin Kaupp lädt gerade Matratzen in einen Autoanhänger. Eine Frau stellt Taschen dazu. Was nach einem Umzug aussieht ist auch einer. Eine Ukrainische Familie kann aus der Notunterkunft in der Aula des Berufschulzentrums ausziehen. Eine Wohnung wurde gefunden. Das freut Kaupp, der als Gebäudemanager für die Notunterkünfte des Landkreises zuständig ist.

THW kommt am Samstag

Noch zu Beginn der Sommerferien hatte es eigentlich danach ausgesehen, dass die Notunterkunft in der Aula abgebaut werden könnte. Nun, knapp acht Wochen später, laufen bei Kaupp die Fäden für den Aufbau der Notunterkunft in der Kreissporthalle zusammen. Am Samstag baut das THW die Betten auf. "Dann können die Busse kommen", sagt Kaupp.

Der Kraftraum ist mittlerwiele eine Kombination aus Küche und Waschraum. Herde, Spülschränke und Waschmaschinen wurden hier aufgebaut und angeschlossen. Platz zum Essen gibt es auch. Doch so langsam wird es eng. Das findet auch Stefan Steiner, Schulleiter der Erich-Hauser-Schule, der schaut, wie weit man mit den Vorbereitungen gekommen ist.

Unterkünfte fehlen

Die Kreissporthalle ist für 174 Personen ausgelegt. Wie lange diese dort bleiben müssen, ist unklar. "Das hängt davon ab, wie schnell eine Unterkunft gefunden wird", erklärt Kaupp.

Und die sind rar im Moment. Bislang sei die Stimmung unter den 50 Geflüchteten in der Aula eine entspannte gewesen. Ob das auch in der Kreissporthalle so bleibe, müsse man abwarten. Klar ist, die erwartete Welle an aus der Ukraine geflüchteten bringt den Kreis an seine Grenzen.

Dass sich die Schulen solidarisch mit den Geflüchteten zeigen, sieht man auch an Schulleiter Ingo Lütjohann (Nell-Breuning Schule), der einen kleinen Einblick gibt in das, was seit der Schließung der Kreissporthalle für den Schulsport auf die Schulleitungen eingestürzt ist. 22 Doppelstunden Sport – einklagbar, weil abiturrelevant – müssen andernorts untergebracht werden. Und nicht jede Halle eignet sich für Volleyball, Basketball oder Turnen gleichermaßen. Und dann ist da noch die Frage, wie die Schüler zu den Ersatzhallen kommen. "Aber wir müssen das hinbekommen und wir sind dran. In der nächsten Woche wissen wir mehr", sagt er und lächelt.