Die Container stehen bereits auf dem Parkplatz neben dem Pfaff- und Schlauder-Gebäude in der Talstadt. Foto: Dold

Am Pfaff- und Schlauder-Firmengebäude stehen die ersten Container für einen möglichen Abbruch. Zudem gibt es bereits erste Treffen von Anwohnern, die die Unterbringung von zahlreichen Schutzsuchenden an diesem Ort kritisch sehen. Jetzt nimmt der CDU-Stadtverband sowie die CDU-Fraktion im Schramberger Gemeinderat Stellung zu dem Projekt.

„Die Situation rund um die Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Gebäude der Firma Bruker-Spaleck hat in Schramberg zu Diskussionen geführt,“ schreiben Dominik Dieterle und Thomas Brantner. in einer Stellungnahme.

Viele Bürgerinnen und Bürger äußerten Bedenken bezüglich der Konzentration von Flüchtlingen in der Talstadt und forderten eine gerechtere Verteilung auf verschiedene Stadtteile. Diese Sorgen und Anliegen sind der CDU laut Mitteilung sehr wichtig, da sie die Integration, Akzeptanz und Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur in unserer Stadt betreffen.

Es ist nach unserer Meinung notwendig, dass Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung gestellt wird, heißt es in der Stellungnahme weiter. Es steht außer Frage, da es unsere humanitäre Pflicht ist, Menschen in Not zu helfen. Allerdings sollten wir aus den Fehlern vergangener Flüchtlingswellen lernen und erneute Bildung von Brennpunkten verhindern.

Integration erschwert

Eine zentrale Unterbringung in der Talstadt kann nach Ansicht der CDU dazu führen, dass die Integration der Flüchtlinge erschwert wird und die Akzeptanz in der Bevölkerung abnimmt.

Daher wird die Stadtverwaltung aufgefordert, aktiv auf den Landkreis zu zugehen und gemeinsam nach Alternativen zu suchen. Diese Alternativen könnten andere leerstehende Gebäude in verschiedenen Stadtteilen oder die Schaffung von Flüchtlingsunterkünften auf freien Flächen sein.

Andere Standorte geeignet

„Wir sind überzeugt, dass es in unserer Stadt in verschiedenen Stadtteilen geeignete Standorte gibt, die die notwendige Infrastruktur bieten.“ Die Schramberger Christdemokraten bemängeln, dass die Stadt nicht frühzeitig und aktiv auf den Landkreis zugegangen ist.

Faire Verteilung

Für die CDU ist von entscheidender Bedeutung, dass die Stadtverwaltung die Bedenken und Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger ernst nimmt und aktiv nach Lösungen sucht, die eine faire Verteilung der Verantwortung gewährleisten. Wir glauben fest daran, dass dies nicht nur im Sinne der Flüchtlinge ist, sondern auch zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts in unserer Gemeinde beiträgt.

Gemeinsam lösen

„In dieser herausfordernden Zeit ist es wichtig, dass wir als Gemeinschaft zusammenstehen und gemeinsam nach Lösungen suchen, die die Interessen aller berücksichtigen. Die Integration von Flüchtlingen ist eine gemeinsame Aufgabe, die wir nur erfolgreich bewältigen können, wenn wir alle an einem Strang ziehen und die Bedenken und Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger in den Entscheidungsprozess einbeziehen,“ heißt es weiter

Die Entwicklung von Parallelgesellschaften müsse verhindert werden. Die Bildung von zentralen Unterbringungen erfülle das genaue Gegenteil und verunmögliche eine gelungene Integration. Diese Erkenntnis der Sozialwissenschaften, die die Erfahrung früherer Flüchtlingswellen widerspiegelt, werde mit diesem Vorhaben komplett ignoriert.

Kritik an Bundesregierung

„Im Übrigen weisen wir darauf hin, dass die Kommunen hier ein Problem haben welches die Bundesregierung nicht anpackt. Die CDU-Bundestagsfraktion und die CDU-Ministerpräsidenten haben hierzu Vorschläge gemacht, die wir auch in den Kommunen und in Schramberg dringend brauchen,“ schreiben Brantner und Dieterle abschließend.