Wolfgang Schlund (links) und Thomas Waldenspuhl haben den Nationalpark Schwarzwald gemeinsam aufgebaut. Foto: Nationalpark Schwarzwald/Daniel Müller

Wolfgang Schlund ist wieder da. Er ist in seinen Traumjob als Leiter des Nationalparks Schwarzwald zurückgekehrt. In einer Sitzung des Nationalparkrats wurde er willkommen geheißen.

Ratsvorsitzender Klaus Michael Rückert hat Nationalparkleiter Wolfgang Schlund in einer Sitzung des Nationalparkrats zurück an der Spitze des Großschutzgebiets im Schwarzwald begrüßt. Darüber informiert der Nationalparkrat in einer Pressemitteilung.

 

„Wir knüpfen an eine stets sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit an und freuen uns, gemeinsam an die Umsetzung der vielen guten Ideen aus dem Beteiligungsprozess zur Weiterentwicklung zu gehen – das werden zwei wichtige Jahre für unsere ganze Region“, wird Rückert in der Mitteilung zitiert. Der Nationalpark müsse vor allem räumlich kompakt zusammenwachsen, um in seiner Außenwirkung noch stärker werden zu können.

Heimatliche Wälder gegen die Weltmeere getauscht

Wolfgang Schlund hatte den Nationalpark seit dessen Gründung 2014 gemeinsam mit Thomas Waldenspuhl geleitet – bevor er vor zwei Jahren die heimatlichen Wälder gegen die Weltmeere tauschte und mit seinem Segelboot auf große Fahrt ging.

Auch Umweltministerin Thekla Walker begrüßte den neuen alten Direkter zurück im Amt. „Der Nationalpark hat als Hotspot der Artenvielfalt und Besuchermagnet eine wichtige Bedeutung für unser ganzes Land. Gerade im wichtigen Prozess der Weiterentwicklung ist es wunderbar, einen Leiter zu haben, der nicht nur ein Naturschutzprofi ist, sondern den Nationalpark bereits viele Jahre geführt hat und auch in der Region bestens bekannt und vernetzt ist“, sagte die Ministerin.

Auch Wolfgang Schlund freut sich auf die anstehenden Herausforderungen. „Nun noch einmal meinen Lebenstraum für meinen Traumjob zu unterbrechen, ist auch für mich ein Geschenk. Die Weiterentwicklung räumlich und inhaltlich ist für den Nationalpark noch mal ein wichtiger und großer Schritt Richtung Zukunft, den ich sehr gerne mit begleite und gestalte“, sagte der 62-Jährige.

Ministerin würdigt Verdienste Waldenspuhls

Thomas Waldenspuhl hatte die Ministerin bereits Ende September in den Ruhestand verabschiedet. „Wir danken Thomas Waldenspuhl für seine großen Verdienste für den Nationalpark, den er ab 2011 mit entwickelt und anschließend mit sehr hohem persönlichen Einsatz geführt hat“, würdigte Walker die Arbeit des Forstwissenschaftlers.

Die vergangenen zwei Jahre hatte Waldenspuhl laut der Mitteilung gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Britta Böhr den umfangreichen Beteiligungsprozess zur Weiterentwicklung des Nationalparks durchlaufen und so die Weichen für die Zukunft des Schutzgebiets gestellt. „Jetzt kommt es drauf an, dass die guten Ideen in der Praxis sichtbar werden – so kann der Nationalpark ein noch stärkerer Mittelpunkt unserer Region werden“, betonte Rückert.

Er selbst wurde auf der Sitzung des Nationalparkrats zum dritten Mal in Folge als Vorsitzender einstimmig wiedergewählt. Wolfgang Schlund wurde von Ministerin Walker zum stellvertretenden Vorsitzenden des Gremiums ernannt.

Zu den Personen

Wolfgang Schlund
  ist promovierter Biologe. Er ist Experte für wildlebende Säugetiere und war von 1997 bis 2013 Leiter des Naturschutzzentrums Ruhestein. Ab 2014 leitete er gemeinsam mit Thomas Waldenspuhl als Doppelspitze den Nationalpark Schwarzwald. Unter seiner Regie entstand das neue Nationalparkzentrum Ruhestein mit seiner Dauerausstellung. Im Jahr 2021 entschied er sich für eine berufliche Auszeit, um die Meere der Welt auf seinem Segelboot zu erkunden.

Thomas Waldenspuhl
hat als Leiter der Abteilung „Wald und Gesellschaft“ der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg maßgeblich das Projekt Nationalpark vorbereitet. Seit 2011 stand er gemeinsam mit Schlund einem zehnköpfigen Koordinationsteam vor, das gemeinsam mit der Landesregierung die Gründung des Nationalparks einleitete. 2014 hat er zusammen mit Schlund die Leitung übernommen. Zuvor war er maßgeblich an der Erstellung der Waldnaturschutzkonzeption für die Landesforstverwaltung beteiligt sowie als Fachexperte mit der Naturschutzstrategie Baden-Württemberg befasst.