Wolfgang Schlund wird ab Oktober Leiter des Nationalparks Schwarzwald sein. (Archivfoto) Foto: Daniel Müller

Thomas Waldenspuhl, Leiter des Nationalparks Schwarzwald, geht zum 30. September in den Ruhestand. Nachfolger wird ab Oktober Wolfgang Schlund, der die Nationalparkverwaltung gemeinsam mit Waldenspuhl bereits von 2014 bis 2021 geführt hatte.

Umweltministerin Thekla Walker informierte den Nationalparkrat bei dessen Sitzung am 3. Mai über die Personalie: „Das Land setzt mit dieser Nachfolgeregelung auf Kontinuität. Der Nationalpark hat sich seit seiner Gründung hervorragend entwickelt – zu einem Hotspot der Artenvielfalt wie auch zu einem Besuchermagneten, von dem der Schwarzwald insgesamt profitiert.“ An dieser Entwicklung habe Waldenspuhl wesentlichen Anteil, wird die Ministerin in einer Mitteilung des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg zitiert.

„Herr Schlund wird die erfolgreiche Arbeit des Nationalparks organisch weiterentwickeln. An seine Erfahrungen als Co-Leiter wird er nahtlos anknüpfen und seine Kontakte in die Raumschaft nutzen, um den Nationalpark zusammen mit der Region weiter voranzubringen“, erklärt Walker weiter.

Ein einzigartiger Schatz

Der Vorsitzende des Nationalparkrats, Landrat Klaus Michael Rückert, zeigt sich erfreut über die Personalentscheidung. „Damit sind wir gut aufgestellt für die zukünftigen Herausforderungen, insbesondere mit Blick auf die inhaltliche und räumliche Erweiterung des Parks. Diese darf kein Feigenblatt sein, sondern muss ein kompaktes Zusammenwachsen der beiden bisherigen Nationalparkteile beinhalten.“

Und Thomas Waldenspuhl meint: „Der Nationalpark ist ein einzigartiger Schatz unseres Landes. Natur Natur sein zu lassen und zugleich in ihrer Ursprünglichkeit und Pracht erlebbar zu machen, ist eine Mehrgenerationenaufgabe. Aber die Weichen sind gestellt. Eine positive Entwicklung für Natur und Mensch ist sichtbar. Darauf sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Nationalparks zu Recht stolz.“

Zu seiner neuen Aufgabe sagt Wolfgang Schlund: „Die weitere Entwicklung des Nationalparks ist eine Gemeinschaftsaufgabe der ganzen Region. Seine Akzeptanz ist inzwischen hoch. Die Wünsche der Besucherinnen und Besucher und der Bevölkerung vor Ort in Einklang zu bringen, bleibt aber Daueraufgabe – und eine Herausforderung, der ich mich gerne stelle.“

Thomas Waldenspuhl und Wolfgang Schlund

Thomas Waldenspuhl
hat als Leiter der Abteilung „Wald und Gesellschaft“ der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg maßgeblich das Projekt Nationalpark vorbereitet. Seit 2011 stand Thomas Waldenspuhl einem zehnköpfigen Koordinationsteam vor, das gemeinsam mit der Landesregierung die Gründung des Nationalparks einleitete. 2014 hat er zusammen mit Wolfgang Schlund die Leitung übernommen. Zuvor war er maßgeblich an der Erstellung der Waldnaturschutzkonzeption für die Landesforstverwaltung beteiligt sowie als Fachexperte mit der Naturschutzstrategie Baden-Württemberg befasst. Eine gesonderte Würdigung seiner Arbeit wird im Rahmen einer offiziellen Verabschiedungsveranstaltung stattfinden.

Wolfgang Schlund
ist promovierter Biologe. Er ist Experte für wildlebende Säugetiere und war von 1997 bis 2013 Leiter des Naturschutzzentrums Ruhestein. Ab 2014 leitete er gemeinsam mit Thomas Waldenspuhl als Doppelspitze den Nationalpark Schwarzwald. Unter seiner Regie entstand das neue Nationalparkzentrum Ruhestein mit der spektakulären Dauerausstellung. 2021 entschied sich Wolfgang Schlund für eine berufliche Auszeit, um die Meere der Welt auf seinem Segelboot zu erkunden.