Die Zeit rennt: Steigt in der Turnhalle die große Fasnets-Party? Foto: Reimer

Die Sanierung der Turnhallen schreitet weiter voran. Für die nächsten Arbeiten werden über 800 000 Euro fällig. Doch angesichts des Narrentags 2024 lautet die dringendste Frage: Werden die Hallen rechtzeitig fertig?

Ausgaben in Höhe von rund 810 000 Euro stehen in diesem Jahr an. Für einige Arbeiten muss die Stadt deutlich tiefer in die Tasche greifen, als ursprünglich geplant. Stephan Ruff vom Oberndorfer Hochbauamt gab im Ausschuss für Technik und Umwelt einen Einblick in die aktuelle Kostenberechnung, die bevorstehenden Arbeiten und den Zeitplan.

Weitere Bausünden

Das Innere der Halle sei inzwischen bis auf den Rohbau zurückgebaut. Erneut wurden Bausünden der 1970er-Jahre offenbart: Bei der Statik musste kräftig nachgebessert werden. Beim Bau der Turnhallen sei mitunter „schlampig gearbeitet“ worden, so Ruff.

Die Vergabe von sieben Gewerken wurde im Ausschuss vorberaten. Die Dachabdichtungsarbeiten (149 000 Euro), die Fassadenverkleidung (226 000 Euro) und die Glas- und Fensterbauarbeiten (374 000 Euro) stellten dabei die größten Brocken dar. Außenputz-, Klempner- und Blitzschutzarbeiten sowie die Absturzsicherungseinrichtung machen die restlichen rund 60 000 Euro aus.

Kosten schwer vorhersehbar

Die Kosten unterscheiden sich dabei teils deutlich von den ursprünglichen Planungen. Die Preisentwicklung sei derzeit schwer vorhersehbar, so Ruff. Während die Stadt bei der Fassadenverkleidung rund 30 000 Euro einspart, sind die Glaser- und Fensterbauarbeiten um 134 000 Euro teurer, als ursprünglich angenommen. Das entspricht einem Anstieg von rund 56 Prozent.

Die Mehrkosten durch die Preisanstiege belaufen sich für alle Gewerke insgesamt auf gut 100 000 Euro im Vergleich zu den ursprünglichen Berechnungen.

Stephan Ruff gab im Ausschuss auch erstmals preis, wie die Außenfassade der Turnhallen später mal aussehen soll. Das „Highlight“ soll die Nordfassade sein. Bunte Sportler-Silhouetten sollen zeigen, dass es sich um eine Sporthalle handelt. Fußballer, Basketballer, Handballer und Turner in den Farben Blau, Grün und Rot werden diese Seite der Turnhallen zieren. Auf der Südseite wird an der Fassade eine Photovoltaik-Anlage installiert.

Die Zeit rennt

Der Narrentag im kommenden Jahr wirft bereits seine Schatten voraus. Die Planungen laufen bei der Oberndorfer Narrenzunft auf Hochtouren. Anfang 2021 entschlossen sich die Viererbund-Zünfte schweren Herzens, den Narrentag, der bereits 2023 stattfinden sollte, um ein Jahr zu verschieben. Damals war bereits absehbar war, dass die Turnhallen nicht rechtzeitig fertig werden.

Stadträtin Ruth Hunds (SPD) wollte daher wissen, ob die Halle für die närrische Fete im kommenden Jahr genutzt werden könnte. Die Halle soll bis dahin soweit fertig sein, dass „die Party steigen kann“, sagte Stephan Ruff. Auch wenn im Frühjahr 2024 noch weitere Arbeiten erledigt werden müssen, „die Veranstaltung wird stattfinden können“, versicherte auch Bürgermeister Hermann Acker. 2024 müssen für die letzten Arbeiten an den Turnhallen nochmal rund 830 000 Euro ausgegeben werden.

Gesamtkosten liegen bei mehr als acht Millionen

Die Vergabe der sieben Gewerke wurde im Ausschuss einstimmig befürwortet. Die Turnhallensanierung wird im Rahmen des Städtebauförderprogramms mit rund 2,6 Millionen Euro und mit 600 000 Euro aus dem Ausgleichsstock 2021 gefördert. Die Gesamtkosten für die Turnhallensanierung belaufen sich nach aktueller Schätzung auf 8,2 Millionen Euro.