Für viele Narren und Fasnetsbegeisterte ist es eine traurige Nachricht: Der Narrentag findet erst 2024 statt. Foto: Schnekenburger

Es ist DIE Nachricht der Woche: Die Viererbundzünfte aus Oberndorf, Rottweil, Elzach und Überlingen haben sich darauf geeinigt, den Narrentag 2023, der in Oberndorf stattfinden sollte, zu verschieben. Grund dafür sind die Bau- und Sanierungsmaßnahmen in den Gymnasiumssporthallen.

Oberndorf - Der Ernstfall ist eingetreten: Die Sanierung an den Gymnasiumssporthallen G1 bis G3 wird im Januar 2023 nicht abgeschlossen sein. Dabei spielen diese beim Narrentag, der am 21. und 22. Januar 2023 in Oberndorf geplant war, eine wichtige Rolle. Jetzt steht fest: Der Narrentag kann erst 2024 stattfinden.

 

Als 2020 klar geworden war, dass die Hallen dringend so schnell wie möglich saniert werden müssen, weil die Betonstützen Risse haben, Schadstoffe entfernt und das Dach und die Fassade erneuert werden müssen, hatte mancher Stadtrat schon mit Sorge auf den nahenden Narrentag geblickt.

Von Anfang an "alles auf Kante genäht"

Lange habe es von der Stadt geheißen, dass man gerade so vor dem Narrentag mit den Arbeiten fertig sein könnte, wie der Oberndorfer Narrenzunftpräsident Marco Pfisterer, der seit September 2020 im Amt ist, im Gespräch mit unserer Redaktion sagt. Und auch wenn von Anfang an "alles auf Kante genäht" war, habe man in der Zunft noch große Hoffnung gehabt, dass die Hallen wie geplant genutzt werden können. Eventuell hätte noch der Hallenboden gefehlt, damit hätte man aber noch gut leben können.

"Dann kam sie aber doch, die schlechte Nachricht, übermittelt durch Bürgermeister Acker persönlich", so Pfisterer. Der zeitliche Verzug bei der Hallensanierung sei bereits jetzt so groß, dass eine rechtzeitige Fertigstellung zum Narrentag auf keinen Fall gewährleistet sei, wisse man seit ein paar Monaten.

Natürlich habe man sich mit den Elferräten und der Stadt Gedanken über Alternativen gemacht, sagt Pfisterer. Doch nun komme alles zusammen. So ist die "Wöhrd"-Bebauung in der Oberstadt in vollem Gange. "Andernfalls hätten wir dort eventuell ein großes Zelt aufstellen und den Verlust der Hallen so ausgleichen können", sagt Pfisterer. Andere Möglichkeiten zum Aufstellen eines Zelts in der Oberstadt gebe es nicht.

Neckarhalle ist für Narrenzunft keine Alternative

Entsprechend geknickt ist die Oberndorfer Narrenzunft nun, wie Pfisterer zugibt. "Die Maschinerie zur Planung und Vorbereitung des großen Narrentags ist bereits in vollem Gange. Die Ausschüsse Verkehr, Bewirtung, Quartier und natürlich auch Werbung & Marketing hatten schon vielerlei Maßnahmen ergriffen und teilweise auch Tatsachen geschaffen."

Die von Bürgermeister Acker angebotene Neckarhalle als Alternative ist der Narrenzunft Oberndorf deutlich zu weit weg vom Geschehen und damit keine Option, und auch die Idee, den zweiten Stock des Wetteparkhauses zu verkleiden, überzeugte nicht. "Das hätte einfach kein Flair gehabt", so Pfisterer. Auch die Klosterkirche konnte dem Anspruch des Elferrats und dem Platzbedarf nicht gerecht werden.

So habe man schweren Herzens den Entschluss gefasst und sich mit den Viererbundzünften darauf geeinigt, den Narrentag 2023 zu verschieben. Schließlich wolle man mit der Veranstaltung ein Glanzlicht setzen – für die Narrenzunft, den Viererbund, aber vor allem auch für Oberndorf selbst. "Damit hätte die Stadt mal wieder die Möglichkeit überregional auf sich aufmerksam zu machen. Wenn aber der Stadtgarten dann von Maschinen belegt ist und die Zuschauer das Gefühl haben in einer großen Baustelle, anstatt einer Partymeile unterwegs zu sein, bleibt der falsche Eindruck zurück", so Marco Pfisterer. Zumal sich die Talstadt und der Lange Weg 2023 ebenfalls mitten in Baumaßnahmen befinden sollen.

Veranstaltung findet erst 2024 in Oberndorf statt

Deshalb wird der Narrentag in Oberndorf nun 2024 stattfinden. Das genaue Datum wurde bereits festgelegt, bedarf aber noch einiger Überprüfungen und Abstimmungen. Dem Elferrat in seiner neuen Konstellation biete dies die Möglichkeit, richtig zusammenzuwachsen und erst einmal die eine oder andere Fasnet gemeinsam zu gestalten, bevor es an den großen Wurf "Narrentag 2024" gehe, so Pfisterer. Ihm als Präsident der Narrenzunft sei mit dieser zweiten "großen Absage" der Eintrag in die Oberndorfer Geschichtsbücher sicher, sagt Pfisterer, der gute Miene zum bösen Spiel macht.

Immerhin können die bisher geleisteten Planungsarbeiten der Narrenzunft, wie die Auswahl der Brauerei oder des Festwirts für die Hallen, aber auch das Marketingkonzept auch 2024 genutzt werden. Mit dem Abschluss der Sanierungsarbeiten der betroffenen Hallen werde Oberndorf dann 2024 auch eine Infrastruktur bieten können, die der eines Narrentags des Viererbundes würdig sei, ist sich Pfisterer sicher. Auch wenn durch diese Verschiebung die Geduld der vielen Viererbund-Narren auf dieProbe gestellt werde, bitte man um Verständnis und versichere, einen glanzvollen Narrentag 2024 vorzubereiten.