Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann hat sich wieder einmal den Fragen der Senioren gestellt. Diese überraschten ihn mit Fragen zu einigen aktuellen Themen der Stadt.
Zwei- bis dreimal im Jahr stellt sich Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann den Fragen der Senioren. Beim jüngsten Treffen kamen einige aktuelle Themen auf den Tisch. Neben einigen Anfrage zu Sitzbänken entlang des Sieben-Berge-Wegs, dem erschwerten Parken vor der Postfilliale, dem Zustand des Gebäudes des Seniorentreffs oder auch der Sanierung der öffentlichen Toilette am Busbahnhof ging es vor allem um ein Heim für die DLRG, das vermisste Kleb-Bähnle sowie die Entwicklung des Burgcenters.
DLRG sucht neues Vereinsgelände
Eine der Seniorinnen, deren Enkel sich in der DLRG engagieren, fragte nach einem neuen Heim für den Verein. Mehr als 500 Mitglieder hat dieser mittlerweile – und hilft vor allem im Sommer im Badepark mit Rettungsschwimmern und Badeaufsicht der Stadt aus. Doch ein Vereinsgelände hat die DLRG in Nagold noch nicht. „Ich habe gehört, dass die Remise des Kleb-Bähnle frei ist“, meint die Senioren, ob beim Minigolf-Platz nicht Platz wäre.
Das Thema ist Großmann kein neues. „Wir haben eine gute Idee und ein Grundstück der Stadt im Blick“, verrät er im Seniorentreff Mohren. Doch die DLRG müsse noch klären, ob die Idee für den Verein so machbar sei. Außerdem müsse geklärt sein, ob es nur um eine Garage für Abstellmöglichkeiten gehe oder auch ein Vereinsheim möglich wäre.
Kleb-Bähnle soll 2025 wieder fahren
Die Remise stehe allerdings nicht zur Verfügung. Denn auch wenn das Kleb-Bähnle „hinter unserem Rücken“ verkauft wurde, habe die Stadt es nicht aufgegeben, betont er. Die Stadt sei dran, die Lok und die Anhänger zurückzukaufen und suche nach einer Gruppe, die das Bähnle an den Wochenenden betreibt.
Allerdings erst im kommenden Jahr. Denn in diesem stehen weitere Arbeiten rund um die Großbaustelle im Kleb an: Es geht um eine unterirdische Baustelle für den Abwasserzweckverband. Im Bereich der Wachsenden Kirche befindet sich aktuell ein Pumpwerk, das in den 1980er-Jahren gebaut wurde und schon länger nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entspricht.
Der Abwassertransport soll in Zukunft über einen so genannten Düker – eine Unterquerung der Nagold – gelöst werden. Außerdem werden etliche Leitungen, die durch den gesamten Kleb verlaufen neu gebaut werden. In diesem Winter soll laut Großmann ein Teil der Bahnschienen sowie des Kindergartens dafür zurück- und wieder aufgebaut werden. Erst danach soll das Kleb-Bähnle wieder fahren.
Burgcenter soll nicht aussterben
Es gibt bereits einige Leerstände im Burgcenter Nagolds. Neben der Stadtbibliothek und dem Bürgerzentrum sind nur noch wenige Geschäfte dort. Nun sollen zwei weitere Leerstände hinzukommen.
„Ich habe gehört, dass der Handarbeitsladen raus muss“, zeigt sich eine der Seniorinnen besorgt. Der Laden ist eine Anlaufstelle für viele – jeglicher Generationen. Ein solches Angebote gebe es in einem Umkreis von 100 Kilometern nirgends sonst, weiß auch OB Großmann. Über die Zukunft des Ladens könne er aber nicht viel sagen, da es sich um private Geschäftsräume handelt. Die Stadt sei dabei nicht involviert. Doch er habe Ähnliches gehört.
Dass die freie Musikschule „AWA“ das Burgcenter verlässt, sei dagegen bereits offiziell. „Sie veräußert ihre Räume bereits“, sagt Großmann. „Ich bedaure beides sehr.“ Die Entwicklung im Einzelhandel wirke sich auch in Nagold aus. Immer mehr Menschen verlassen den stationären Einzelhandel und weichen auf Online-Bestellungen aus, das geht auch an der Einkaufsstadt nicht spurlos vorbei. Die Stadt gebe das Burgcenter aber nicht auf und hoffe, alle Leerstände wieder zu füllen.