Die Fluten haben auch in Jesenice ihre Spuren hinterlassen. Foto: Stadt Jesenice

Von der Flut in Slowenien ist auch Nagolds Partnerstadt Jesenice betroffen. Ein Ortsteil mit 2000 Einwohnern ist akut gefährdet: Ein Berghang droht auf Koroška Bela abzurutschen. Nagold hat inzwischen Hilfe angeboten.

Die Berichte am Wochenende über die Hochwasserkatastrophe in Slowenien waren bestürzend. Logisch, dass man sich auch in Nagold Sorgen um die Partnerstadt Jesenice machte. Inzwischen ist zwar das Wasser zurückgegangen, aber ein Berghang bleibt instabil und droht, auf einen Teilort mit über 2000 Einwohnern hinabzurutschen.

Gas- und Wasserversorgung teilweise unterbrochen

Besorgt von den schlimmen Bildern aus Slowenien waren Oberbürgermeister Jürgen Großmann, die Stadtverwaltung und das Partnerschaftskomitee über das Wochenende immer wieder in Kontakt mit der Partnerstadt Jesenice. Zwar erwies sich, dass der Oberlauf der Save, an der Jesenice liegt, nicht zu den am schlimmsten betroffenen Regionen gehört. Dennoch war die Lage auch hier ernst: Wegen überfluteter Straßen wurde der Verkehr eingestellt, und teilweise war die Wasser- und Gasversorgung unterbrochen. Nachdem inzwischen das Hochwasser der Save zurückgegangen ist, sind die Reinigungs- und Aufräumarbeiten angelaufen.

Eine Million Kubikmeter durchweichtes Geröll

Die größte Bedrohung für Jesenice kam aber von oberhalb der Stadt: Über dem Ortsteil Koroška Bela drohte eine Million Kubikmeter durchweichtes Geröll abzurutschen, was etwa die Hälfte des Dorfes verschüttet hätte. Deshalb mussten das ganze Wochenende über etwa 900 Einwohner vorsorglich über Nacht evakuiert werden. Da der Hang weiter instabil ist, haben Geologen und Experten der Bergwacht ein Frühwarnsystem installiert, mit dem per Videoüberwachung Bewegungen im Hang registriert werden. So sollen den Einwohnern die vorsorglichen Evakuierungen erspart werden.

Pausenloser Einsatz aller Helfer

In einem persönlichen Telefonat der Stadtoberhäupter berichtete Bürgermeister Peter Bohinec von den Auswirkungen des Hochwassers und dem pausenlosen Einsatz aller Helfer, und bedankte sich für die Anteilnahme aus der Partnerstadt. OB Großmann bot an, in Kontakt zu bleiben und die Partnerstadt bei der Bewältigung der Hochwasserfolgen zu unterstützen.

Nach diesen Schilderungen ist einmal mehr klar: Mit den Folgen dieses Hochwassers wird man in Jesenice noch eine Weile beschäftigt sein. Erst einmal hoffen die Menschen dort, genau wie überall in Slowenien aber, dass der Regen aufhört.