Wildtiere, wie dieser gut 200 Kilogramm schwere Schwarzwild-Keiler, müssen während der Trockenheit geeignete Plätze zum Suhlen und Schöpfen finden. (Symbolfoto) Foto: Armer/dpa

Ausgetrocknete Bachbetten, spröde Böden und Brandgefahr in den Wäldern. Der Sommer 2022 könnte der trockenste seit Beginn der Aufzeichnungen werden. Der Nabu Horb zeigt sich besorgt, denn für Wildtiere ist die Wasserknappheit in den Wäldern lebensbedrohlich.

Horb - Die anhaltende Trockenheit hat viele Suhlen und Bäche ausgetrocknet. Das bedeutet für Sauen und Rotwild, dass sie ihre üblichen Einstände verlassen müssen, um geeignete Plätze zum Suhlen und Schöpfen zu finden. "Dabei müssen Tiere weite Strecken zurücklegen und das kostet wertvolle Energie", sagt Lambert Straub, Vorsitzender des Nabu Horb. Energie sei gerade jetzt, bei hohen Temperaturen, sparsam einzusetzen. Deshalb empfiehlt der Nabu, Hunde im Wald an die Leine zu nehmen, um Wildtiere nicht zusätzlich zum schnellen Flüchten zu zwingen.

Bäche trocknen aus

Besonders hart trifft es auch Tiere, die in Bächen leben. "Der Wasserstand in unseren Wäldern ist überall sehr niedrig, dadurch wird das Wasser in flachen Randbereichen stark erwärmt. Das ist besonders schlecht für Fische und Amphibien", so Straub. Denn diese laufen Gefahr, dass Fortpflanzungsstätten und Laichplätze an den Uferrandbereichen komplett austrocknen. Auch Wasservögel verlieren durch das zunehmende Versiegen von Quellen und Bächen wichtige Brutgebiete.

Wasserschalen für Tiere

"Durch das Aufstellen von Wasserschalen im eigenen Garten kann schon viel für dort lebende Tiere getan werden", so Straub. Ein zusätzlicher Stein in der Schale erleichtert es auch kleinen Vögeln und Insekten, Halt zu finden. Wasserschalen in den Wald zu stellen sei weniger hilfreich. Um hier zu helfen, sei der generelle Einsatz für den Schutz von Wäldern wichtig. Denn je intakter ein Wald ist, desto mehr Wasser kann dieser speichern und schützt so vor Hitze und Trockenheit.