Eine schöne Horber-Waldansicht – doch so gut geht es dem Wald in Wirklichkeit, hebt der Nabu hervor. Foto: Lambert Straub

Wie geht es dem Wald? Der Nabu Horb läft auf dem Ihlinger Berg zu einem geführten Waldspaziergang ein.

Horb - "Die Folgen der monatelangen Dürren und Hitzewellen in 2018, 2019 und 2020 werden bei einem Blick auf unsere Wälder auch für den Laien sichtbar", schreibt der Nabu in seiner Pressemitteilung. " Was noch vor wenigen Jahren als Prognosen gehandelt wurde, die uns eventuell in einigen Jahrzehnten beschäftigen müssen,ist zu einem realen Szenario geworden: Unseren Wäldern geht es schlecht. Vor allem bei den Fichtenbeständen ist die Situation so dramatisch, dass davon auszugehen ist, dass schon sehr bald große Bereiche fichtenfrei sein werden."

Schockierendes sei auch bei vielen naturnahen Buchen- und Weißtannenbeständen zu beobachten. Diese beiden Arten galten noch vor kurzem durch ihre plastische Standortseignung als Bäume der Wahl im Klimawandel. Jetzt ist auch bei diesen Baumarten lokal flächenhaftes Absterben zu beobachten.

"Schuldzuweisungen sind fehl am Platz und dennoch überschlagen sich hilflose, häufig wenig sachkundige und sinnfremde Kommentierungen und Forderungen", so der Nabu weiter. Wechselweise werde die Forstwirtschaft oder der Naturschutz an den Pranger gestellt. Die einen "weil in den letzten 200 Jahren die falschen Bäume gepflanzt wurden", die anderen weil "in den vernachlässigten Wäldern die Borkenkäfer explodieren und dadurch die Wälder absterben".

Termin am  23. Juli

Wieder andere würden meinen, "man dürfe jetzt kein Holz mehr nutzen und man müsse unbedingt und überall Bäume pflanzen, dann wird es auch keinen Klimawandel geben". Eines sei klar: "Unsere Wälder werden sich mit und auch ohne unser Mitwirken drastisch ändern."

Der Nabu Horb lädt alle Interessierten ein: Naturfreunde und Waldbesitzer, Kommunalpolitiker und Waldfans, Natur- und Klimaschützer, Jäger und Sammler und natürlich Erholungssuchende, einfach alle die sich gern im Wald aufhalten und sich mit dem Thema Wald auseinandersetzen. "Noch nie waren so viele Menschen im Wald anzutreffen, wie während der Coronazeit."

Der geführte Waldspaziergang auf dem Ihlinger Berg findet am Freitag, 23. Juli, statt. Treffpunkt ist an der Jakobshütte (Anfahrt über Ihlingen oder Rexingen möglich, Parkmöglichkeiten sind vorhanden), Gestartet wird um 16 Uhr, die Führung dauert circa zwei Stunden.

Weitere organisatorische Infos gibt es bei der Anmeldung telefonisch. Die Veranstaltung ist kostenlos. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldung ist unter Telefon 07451/48 08 möglich.

Auf dem Spaziergang will man mit Rainer Luick von der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg über den Wald im Klimawandel diskutieren. "Einfache Antworten oder gar Lösungen wird es nicht geben", heißt es abschließend in der Pressemittelung.