Musikalische Zeitreise: Die Kinder-Truppe begeistert mit dem Musical „Smike“ in der Balinger Stadthalle. Foto: Urban

Am Wochenende verwandelte sich die Stadthalle Balingen in ein kleines Musical-Paradies: Rund 80 junge Künstler ab elf Jahren standen auf der Bühne, um das Publikum mit dem Kinder-Musical „Smike“ zu verzaubern.

Schon seit März dieses Jahres probten die jungen Darstellerinnen und Darsteller unermüdlich für das Musical, das sowohl aus Balingen als auch den umliegenden Gemeinden talentierten Musical-Nachwuchs anzog. Unter der Leitung von Beatrix Reiterer (Regie), Carla Frick (Leitung Solisten/Chor), Vanessa Haug (Choreographie) und Ute Hübner (Produktionsleitung) nahm das Projekt „Smike“ Gestalt an.

Ein besonderes Highlight war zweifellos das begleitende Orchester der Arcademia Sinfonica unter der Leitung von Dietrich Schöller-Manno, das die Aufführung musikalisch untermalte. Das Musical spielt zunächst in einer Schule unserer Zeit. Dort sollen die Schüler einer siebten Klasse das Buch „Nicholas Nickleby“ lesen, wovon sie jedoch überhaupt nicht begeistert sind. Der neue Englischlehrer Nicholls versucht, seine desinteressierte Klasse zu motivieren, indem er das Buch in ein Musical verwandelt.

Der Schuldirektor ist herzlos

Daraufhin führt die Handlung das Publikum zurück ins 19. Jahrhundert, wo sie die grausame Welt von Dotheboys Hall, einer brutalen Internatsschule, erleben, die von dem tyrannischen und herzlosen Schuldirektor Squeers (Raphael Franz) geleitet wird. Insbesondere der schmächtige Schüler Smike, bei der Premiere gespielt von Sophia Schulze, wird vom Direktor, seiner Frau (Ann-Kristin Franz) sowie den beiden Kindern Fanny (bei der Premiere gespielt von Eva Zimmermann) und Young Wackford (bei der Premiere gespielt von Fynn Hummel) schikaniert und misshandelt.

Zeitreise in ein Internat. Foto: Urban

Die Geschichte nimmt eine Wendung als Nicholas Nickleby (Michael Komissarenko), ein junger Mann auf der Suche nach Arbeit und Abenteuer, in die Schule kommt, um als Lehrer zu arbeiten. Nicholas ist schockiert über die brutalen Bedingungen und das Leiden der Kinder in der Schule und beschließt, sich für sie einzusetzen. Er wird schnell zu einem Beschützer für Smike und die anderen Waisenkinder.

Dabei kommt es jedoch zu Konflikten mit Squeers und seiner Familie, insbesondere mit der Tochter des Direktors, Fanny Squeers, die Gefühle für Nicholas hegt. Die Geschichte von „Nicholas Nickleby“ handelt von Freundschaft und dem Kampf gegen Ungerechtigkeit. Nicholas und die anderen Charaktere erleben Höhen und Tiefen, während sie für ihre Rechte und Würde kämpfen.

Die jungen Künstler haben immens großes Potenzial

Am Ende des Musicals „Smike“ wechselt die Kulisse wieder zur modernen Schule, wo die Schüler nicht nur die Geschichte von „Nicholas Nickleby“ erlebt, sondern auch wichtige Lebenslektionen gelernt haben. Das Musical „Smike“ ist ein Folgeprojekt, das nahtlos an den Erfolg des Musicals „Felicitas Kunterbunt“ aus dem Jahr 2021 anknüpfte. Erneut kam die außergewöhnliche Aufführung dank einer Kooperation zwischen der Jugendmusikschule Balingen und der Musikschule Hübner zustande.

Obwohl der Andrang bei den Aufführungen nicht so groß war, wie die Organisatoren es sich erhofft hatten, ist „Smike“ zweifellos ein Erfolg und ein Beweis für das immense künstlerische Potenzial der jungen Menschen aus Balingen und Umgebung. Das Musical hat nicht nur die Herzen der Zuschauer, sondern auch die der Darstellerinnen und Darsteller berührt, und wird sicherlich noch lange in guter Erinnerung bleiben.