Jürgen Marquardt (links) und Hans Büchner bildeten beim Neubau einer Trainingshalle des MSC "Falke" Sulz das Bauleiter-Team vor Ort. Foto: Priestersbach

Mit dem Bau einer schmucken Trainingshalle für Fahrrad- und Motorrad-Trialer hat der MSC "Falke" Sulz wieder mal ein echtes Großprojekt realisiert.

Wildberg - Zwar wurden die Rohbauarbeiten sowie der Aufbau der Wände in Holzständerbauweise an Fachfirmen vergeben, aber trotzdem wurden bislang bereits gut 800 Arbeitsstunden von den MSC-Mitgliedern in Eigenleistung erbracht – und weitere werden bei den Restarbeiten und der Außenanlage folgen. Fast jeden Tag konnte man in den vergangenen Monaten vor allem Hans Büchner und Jürgen Marquardt auf der Baustelle im Sulzer "Lengenloch" antreffen.

"Es ist gut, dass wir nicht mehr arbeiten gehen, sonst könnte man diesen Aufwand gar nicht stemmen", machte Hans Büchner jetzt im Endspurt der Baumaßnahme deutlich. Beide sind aber auch langgediente MSC-Mitglieder in verschiedenen Funktionen – und sie betonen im Gespräch unisono: "Unser Herz schlägt für diesen Verein." Vor allem, wenn die Chemie stimme, könne man gemeinsam etwas bewegen, wobei Hans Büchner und Jürgen Marquardt unterstreichen: "Wir ergänzen uns gut – und unsere Zusammenarbeit hat sich schon 2008 beim Bau des Falkennestes bewährt."

Als 16-Jähriger hatte sich der gebürtige Sulzer Hans Büchner 1975 vom ersten Lohn ein Trial-Motorrad gekauft – und er war anschließend auch auf nationalen und internationalen Trial-Wettbewerben am Start. Vor 25 Jahren stieg er schließlich aufs Mountainbike um, mit dem er seitdem europaweit anspruchsvolle Endurostrecken absolviert. Doch auch im MSC Sulz war er früh ehrenamtlich engagiert, sei es als Sportleiter, Fahrtleiter, Beisitzer und von 2005 bis 2018 dann 13 Jahre lang als erster Vorsitzender des Vereins.

Hans Büchner und Jürgen Marquardt voll engagiert

Auch Jürgen Marquardt ist seit über 40 Jahren MSC-Mitglied. Der gebürtige Gechinger hatte beim MSC Calw mit Slalomfahrten und Bergrennen angefangen, bevor er 1980 über den Kauf eines gebrauchten Bikes zum MSC "Falke" Sulz stieß. Hier entdeckte er den Reiz des Motorradtrials, bei dem man immer in Bewegung ist – und bis vor Ausbruch der Corona-Pandemie hat der 64-jährige noch aktiv an Trial-Wettbewerben teilgenommen. Seit 2008 ist Jürgen Marquardt zweiter Vorsitzender des Vereins, nachdem er zuvor als Beisitzer den Vorstand unterstützte.

Viel Diskussionen ums Projekt im Voraus

Wie der zweite Vorsitzende in Erinnerung ruft, gingen der Realisierung des Großprojektes viele Diskussionen und Planungen voraus. Als sowohl der ADAC (20 Prozent) und die Stadt Wildberg (acht Prozent) ihre Förderung zugesagt hatten, wurde die Planung von Bauausschuss-Mitglied Hans Büchner in einer Mitgliederversammlung im hybriden Format vorgestellt. Während 27 Mitglieder live in der Wildberger Stadthalle saßen, nahmen weitere 29 Mitglieder virtuell per Zoom am Geschehen teil. Die große Mehrheit der Mitglieder hatte dabei dem Neubau der Trainingshalle zugestimmt.

Große Mehrheit stimmt dem Neubau zu

Bei einer Investition von über 400 000 Euro mussten nicht nur die Finanzierungshürden genommen werden, auch eine Bebauungsplanung war nötig, deren Kosten ebenfalls vom MSC zu übernehmen sind. Überraschend kam in diesem Verfahren für den MSC Sulz die Forderung nach einem zusätzlichen Löschwasserbehälter, der mit Mehrkosten in der Größenordnung von rund 15 000 Euro verbunden ist. "Damit hatte niemand gerechnet", erklärt Hans Büchner aber auch, dass die Zusammenarbeit mit den beteiligten Behörden und Firmen gut war. Im Endspurt wurden vor einigen Tagen noch die gesamten Elektroarbeiten in Eigenleistung unter der Regie von Udo Bühler und Andreas Nuding ausgeführt – denn beide sind nicht nur MSC-Mitglieder, sondern auch Elektromeister.

"Das Projekt ist eine Investition in die Zukunft"

"Das Projekt ist eine Investition in die Zukunft", weiß Hans Büchner, dass man den Jugendlichen etwas bieten muss, damit sie auch bei schlechtem Wetter oder im Winter trainieren können. Und so ist er auch überzeugt, dass sich die zusätzliche Trainingsmöglichkeit künftig in sportlichen Erfolgen der MSC-Fahrer widerspiegeln wird. Auf einer Grundfläche von 370 Quadratmetern und einer Höhe von fünf bis acht Metern erlauben bewegliche Sektionselemente das Training künftig auch im Winter.

Und die Halle ist von der Statik her so ausgelegt, dass zu einem späteren Zeitpunkt noch eine Photovoltaikanlage auf dem Pultdach installiert werden kann. Nicht ohne Stolz merken die beiden MSC-Bauleiter an, dass dies deutschlandweit die erste Trainingshalle überhaupt sei, die vom ADAC gefördert werde. Und klar wurde der Neubau in der Radsportszene aufmerksam registriert. "Wir haben schon Anfragen vom Bund Deutscher Radfahrer für Trial-Trainingslager", berichtet Hans Büchner.

Ein Riesenlob für die beiden Bauleiter

Ein Riesenlob für das Engagement der zwei MSC-Bauleiter kommt vom Vereinsvorsitzenden. "Ohne die Beiden wäre es gar nicht gegangen, denn Hans Büchner und Jürgen Marquardt haben alles im Blick gehabt", unterstreicht Gerald Heller mit Blick auf deren Funktion als zentrale Anlaufstelle beim Bauprojekt. Als Riesenvorteil bezeichnet er es, dass Jürgen Marquardt vor Ort und kurzfristig verfügbar ist, während Hans Büchner seine Erfahrungen aus dem Bau des Falkennestes mit einbringen konnte.

"Die beiden haben alles im Blick gehabt"

Am kommenden Sonntag um 14 Uhr ist es nun soweit – und die Trainingshalle kann offiziell eingeweiht werden. Dabei werden in der Halle Sektionen aufgebaut und es stehen Vorführungen im Fahrrad- und Motorrad-Trial auf dem Programm.