Zeigen sich vorbereitet auf die Ankunft der ersten Flüchtlinge in der früheren Zollernalbkaserne auf dem Geißbühl in Meßstetten (von links): der Leiter der LEA, Frank Maier, Sozialdezernent Eberhard Wiget und Kathrin Schmitz von European Homecare. Foto: Holbein

Ärzte sind rekrutiert, Polizei ist vor Ort: Nächste Woche sollen Flüchtlinge in Zollernalbkaserne eintreffen. 32 Mitarbeiter im Einsatz.

Meßstetten - Dieser Tage hatte es zweimal Fehlalarm gegeben, dass die ersten Flüchtlinge in der Zollernalbkaserne in Meßstetten angekommen sind – doch das entpuppte sich als Falschinformation, es handelte sich um Aufbaukommandos aus Mannheim.

Nach neuestem Kenntnisstand sollen die ersten Asylbewerber in der nächsten Woche auf dem Geißbühl eintreffen. Noch immer stehe die Zusage, betont Meßstettens Bürgermeister Lothar Mennig, mit der Belegung erst zu beginnen, wenn die Infrastruktur aufgebaut sei.

Nach den Worten der Vertreterin des Betreibers der Landeserstaufnahmeeinrichtung – der European Homecare GmbH –, Kathrin Schmitz, sind die Vorbereitungen weit gediehen. Catering und EHC jedenfalls seien Ende der Woche startklar. Die Polizei ist bereits vor Ort. Das Röntgengerät ist ab November einsatzbereit. Die Ärzte für die Krankenstation stehen zur Verfügung: eine feste Ärztin und mehrere Ärzte stundenweise, eine Psychiaterin, Zahnarzt, Kinderarzt, Gynäkologe sowie eine Hebamme.

Die Auswahl des Personals, das die Verantwortlichen aus der Region rekrutieren, läuft: Insgesamt 32 Mitarbeiter werden für European Homecare in Meßstetten tätig sein: als Erzieherinnen in der Kinderbetreuung, in der alltäglichen Betreuung, in der Verwaltung, als Hausmeister. Auch für die Sozial- und Verfahrensberatung ist gesorgt. Es sind Ansprechpartner für die Flüchtlinge vorhanden, welche die Menschen beispielsweise mit Bettwäsche und Hygieneartikeln ausstatten, Fragen zum Beispiel zu den Essenszeiten beantworten und bei Konflikten vermitteln sollen.

Diese Betreuung, um den Alltag zu bewältigen, ist 24 Stunden vor Ort. "Es ist immer jemand ansprechbar", versichert Schmitz – auch im medizinischen Bereich. Alle Flüchtlinge kommen über Karlsruhe. Menschen, die vom Krieg traumatisiert sind, sollen nach Möglichkeit nicht nach Meßstetten geschickt werden.

"Die LEA ist eine offene Einrichtung; es wird keiner gezwungen, dazubleiben", betont Schmitz. Allerdings werde kontrolliert, wer in die ehemalige Kaserne gehe, damit niemand Unbefugtes auf das Areal gelange – deshalb auch der Zaun um das Gelände.

Bei der Belegung der Gebäude achten die Verantwortlichen darauf, nach alleinstehenden Männern und Frauen, nach Familien mit Kindern, nach Nationalität und Religionszugehörigkeit zu trennen. Die Menschen, die kommen, werden mittels Informationsblatt über den angrenzenden Truppenübungsplatz und die Schießzeiten informiert. Zudem sollen Soldaten immer mal wieder vorbeischauen in der LEA, damit sich die Bewohner an den Anblick der Uniformen gewöhnen.

Menschen aus sieben Ländern werden in der LEA eine zwischenzeitliche Bleibe finden: aus dem Iran, aus dem Irak, aus Eritrea, Syrien, Serbien, Somalia und aus dem Libanon.

Vorgesehen sind ein Sicherheitsdienst rund um die Uhr und Polizeipräsenz in der Kaserne. Eine Buslinie in die Stadt wird ab 1. November bestehen.

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