Als möglicher Standort für eine Mensa beim Schulzentrum Pfalzgrafenweiler könnte der als „Burg“ bezeichnete Grünbereich hinter der Sporthalle (links im Bild) in Frage kommen. Foto: Stadler

Der Gemeinderat von Pfalzgrafenweiler hat in seiner jüngsten Sitzung den Standort für einen Mensa-Neubau beim Schulzentrum diskutiert. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Favorisiert wird die Grünfläche hinter der Sporthalle.

Ab dem Schuljahr 2026/27 plant das Land Baden-Württemberg den Ausbau der Ganztagsbetreuung an Grundschulen. Beginnend mit der Klassenstufe eins im Jahr 2026, sollen die Grundschüler sukzessive bis zur vierten Klasse ganztägige Förderung in einer Tageseinrichtung beanspruchen können.

Die Ganztagsbetreuung, so heißt es in der Beschlussvorlage zu diesem Tagesordnungspunkt der jüngsten Gemeinderatssitzung in Pfalzgrafenweiler, sei nicht verpflichtend vorgesehen. Die Gemeinde will jedoch im Hinblick auf diese Herausforderung planen, insbesondere die Einrichtung einer Mensa am Schulzentrum. Die auf 150 Personen ausgelegte Kapazität der Mensa für Grund-, Werkreal- und Realschule mit einem Essensangebot in zwei bis drei Schichten soll ermöglicht werden.

Zu wenig Platz zwischen Langbau und Pavillon

Die Schulleitung hatte angeregt, die Mensa zwischen Langbau und Pavillon einzufügen, was wegen der nötigen Gebäudegröße nicht darstellbar sei, so die Gemeindeverwaltung. Dieser Standort würde eine große Fläche des Schulhofs beanspruchen. Zudem sprechen Brandschutzgründe dagegen. Der bereits 2005 aufgestellte Entwurf würde den Anlieferverkehr zur Küche erschweren.

In einem Gespräch zwischen Gemeinde und Schulleitung wurde ein Alternativstandort am oberen Schulhof, hinter der Sporthalle, erörtert. Dieser würde einen geringen Eingriff in die Grünfläche und eine optimale Zufahrtsmöglichkeit für den Anlieferverkehr mit sich bringen. Das Landratsamt in Freudenstadt hat den Planentwurf für diesen als geeignet eingeschätzten Standort bereits positiv bewertet. Eventuell müsste der Bebauungsplan dafür noch angepasst werden, erklärte Bürgermeister Dieter Bischoff.

Lediglich ein erster Entwurf

In der Diskussion im Gemeinderat hielt Oliver Döttling (FWV) die Raumverteilung des vorgelegten Planentwurfs für überdimensioniert. Sie solle auf ein Minimum „mit Option zum Andocken“ reduziert werden, forderte er. Ratsmitglied Roland Mäder (FWV), der als Architekt den Plan binnen Kürze der Gemeinde vorgelegt hatte, erklärte, dass dies ein erster Entwurf sei und noch nicht das „Ende der Fahnenstange“.

Mäder hielt einen Anbau an den Pavillon zunächst für gut, K.-o.-Kriterium sei jedoch die „Andienung“, also die Warenanlieferung. Einig war sich das Gremium darüber, dass der Mensa-Bau unumgänglich ist, der Standort jedoch eine vernünftige Anbindung für den Lieferverkehr zur Küche beinhalten muss und nicht die Wege der Schüler kreuzen darf.

Kirschenmann sieht das Land in der Pflicht

Kurt Kirschenmann (SPD) sieht zusätzlich das Land in der Pflicht. „Wer fordert, muss auch fördern“, sagte er zum Thema Ganztagsbetreuung. Adolf Gärtner plädierte ebenfalls für eine Mensa, will aber, dass Synergieeffekte angestrebt werden, insbesondere um Kosten zu sparen, auch mit Blick auf den Rückgang der Einwohnerzahlen. Gärtner hält eine bauliche Entwicklung in Richtung steigender Einwohnerzahlen in Pfalzgrafenweiler für wichtig.

Statt einer Zustimmung nahm der Gemeinderat den geplanten Standort zunächst lediglich zur Kenntnis.