Die Heinz-Schnaufer-Straße in Heumaden wird noch diesen Sommer saniert. Foto: Fritsch

Die Straßenschäden in Heumadens Hauptverkehrsader sollen durch eine Erneuerung der Asphaltdecke beseitigt werden.

Jetzt ist es beschlossen: Die Heinz-Schnaufer-Straße in Heumaden wird noch in diesem Sommer saniert. Das hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen.

Seit Jahren ist die Heumadener Hauptstraße zum Zankapfel mutiert. Wegen zahlreicher Risse und Schlaglöcher rumpeln die Autos mehr durch den Ort, als dass sie fahren. Doch in den vergangenen Jahren hieß es stets, dass eine komplette Sanierung zu teuer sei. Sie würde Millionen verschlingen, erläuterte die Verwaltung.

Denn: Vor einigen Jahren hatte man bei Arbeiten am Mini-Kreisverkehr an der Einmündung der Staelin-Straße festgestellt, dass der Unterbau der Heinz-Schnaufer-Straße nicht ausreichend tragfähig ist. Der Boden musste damals in diesem Bereich verbessert und die Kiestragschicht durch eine Schottertragschicht ersetzt werden. Dieses Prozedere müsste theoretisch in der ganzen Straße erledigt werden.

Zügige Verbesserung

Nun soll das Thema aber angegangen werden – mit einer Art Kompromiss. Denn daran, dass eine buchstäblich tiefgreifende Sanierung für Calw nicht bezahlbar ist, hat sich freilich nichts geändert. Darum – und um eine lange Straßensperrung zu verhindern – wird für rund 300 000 Euro die Deckschicht der Straße zwischen der Einmündung in die Bundesstraße und der Abzweigung zur Breite-Heer-Straße erneuert. „Eingeschlossen sind unvermeidliche Korrekturen an Randsteinen, Einlaufschächten sowie wenige Stellen, an denen durch Tiefenfräsung auch die bituminöse Tragschicht ersetzt wird“, heißt es dazu in der Sitzungsvorlage.

Diese Bauweise entspreche zwar nicht den „allgemein gültigen technischen Vorschriften für den Straßenbau“, heißt es in der Vorlage weiter. „Jedoch wird damit eine zügige Verbesserung der Fahrbahnoberfläche von mittelfristiger Dauer erreicht.“ Dadurch, dass der Untergrund wenig tragfähig ist, könne es nach der Umsetzung der Maßnahme „punktuell kurzfristig zu weiteren Aufgrabungen (zum Beispiel aufgrund von Rohrbrüchen) kommen“, ist in der Vorlage zu lesen.

Das Ganze soll in den Sommerferien noch in diesem Jahr angegangen werden, weil dort bekanntlich weniger Verkehr herrscht. Die Planer schätzen mit einer Dauer der Bauarbeiten von vier bis sechs Wochen.

Der Gemeinderat zeigte sich insgesamt angetan von den Plänen – schließlich hatten viele Räte jahrelang genau für diese Maßnahme plädiert. Trotzdem fand Hans Necker (Neue Liste Calw) ein Haar in der Suppe: Die Entscheidungsfindung als solche passe ihm nicht – sei sie doch nur deshalb zustande gekommen, weil die größten Fraktionen im Gremium dafür votiert hatten, wohingegen er sich mit einer kleineren Fraktion schon längst für die Sanierung eingesetzt hatte.

Zudem kam das Thema Breite-Heerstraße auf, die zweitwichtigste Verkehrsader Heumadens. Man könne gleich Geld sparen für deren Sanierung – ihr Zustand sei ebenso schlecht wie der der Heinz-Schnaufer-Straße, tönte es aus den Reihen der Räte.

Trotzdem stimmte der Gemeinderat einstimmig der Erneuerung des Straßenbelags zu.

Zuvor hatte Kling bereits im Bauausschuss nochmals erklärt, dass eine komplette Kernsanierung der Straße finanziell nicht darstellbar sei. Auch Stück für Stück, wie es zeitweise in Heumaden zumindest im Gespräch gewesen sei, würde keinen Sinn machen, hatte Jürgen Ott (Gemeinsam für Calw) gemeint. Ein Experte habe ihm gegenüber erklärt, dass 300 000 Euro nicht sehr weit reichen würden. Dennoch freue er sich, dass nun etwas getan werde und es künftig dann wenigstens wieder ein Straße gebe, für die man „keinen SUV braucht“ .

Die Arbeiten werden nun ausgeschrieben.