Bereits am vergangenen Freitag gab es eine Mahnwache in Calw. 45 Menschen protestierten in der Badstraße, wo am selben Abend die AfD eine Veranstaltung abhielt. Foto: Lena Knöller

Am Sonntag ist eine Mahnwache auf dem Calwer Marktplatz geplant. Die Veranstalter fordern unter anderem „keine Mehrheiten und keine Regierungsbeteiligung mit der AfD, auf keiner Ebene“.

„Dem Ungeist mutig entgegentreten! Für Demokratie und Menschenrechte! Gegen Rassismus und Ausgrenzung!“ Unter diesem Motto wird am kommenden Sonntag, 28. Januar, ab 17 Uhr eine Mahnwache auf dem Calwer Marktplatz abgehalten.

„Überall in Deutschland finden derzeit Kundgebungen gegen Rechtsextremismus statt und markieren einen kollektiven Aufschrei der Empörung. Als starker Wind breitet sich der Protest im ganzen Land aus und die bisher schweigende Mehrheit ist endlich bereit, sich dem Ungeist entgegenzustellen“, heißt es in einer Ankündigung.

Millionen Menschen

Initiator der Aktion ist Thomas Allmendinger, der nicht zuletzt während der Pandemie als ärztlicher Leiter des Kreisimpfzentrums Calw fungierte. Auch die evangelischen und katholischen Kirchen unterstützen die Mahnwache.

„Der Auslöser für diese Welle der Empörung waren die schockierenden Enthüllungen von Geheimplänen einiger AfD-Politiker, Mitgliedern der Werteunion, der sogenannten Identitären Bewegung und ‚Geldgebern‘, die rassistische Deportationen befürworten“, ist weiter zu lesen.

Mehr als zwölf Millionen Staatsbürger würden mit diesen Abschiebeplänen ins Visier geraten – also jeder Siebte Einwohner Deutschlands. „Im Fokus stehen Asylsuchende, Menschen mit Bleiberecht und weitere Geflüchtete sowie Menschen, die sich ‚nicht assimilieren‘. Die Notwendigkeit dieser Proteste ist drängend, denn die AfD und andere rechtsradikale Kräfte haben bereits eine erschreckende Position erlangt. Bei einigen diesjährigen Landtagswahlen könnte sie sogar zur stärksten Kraft aufsteigen.

Entschlossene Reaktion

Faschistische Ideologien, enge Verbindungen zu Neonazis, Aufrufe zur Gewalt gegen Geflüchtete und nun sogar Pläne für Massendeportationen – der Angriff der AfD auf unsere freiheitlich demokratische Grundordnung fordert eine klare und entschlossene Reaktion“, heißt es überdies.

Jetzt liege es an allen – demokratische Parteien, lokale Initiativen, Gewerkschaften, Geflüchteten-Organisationen, Kirchen, Vereine und viele Bürger müssten sich für Demokratie einsetzen, bevor ihre Gegner diese zerstörten.

Plakate dürfen mitgebracht werden

Die Forderungen: „Keine Mehrheiten und keine Regierungsbeteiligung mit der AfD, auf keiner Ebene – von der Kommune bis ins Europaparlament! Klare Abgrenzung von allen rassistischen, fremdenfeindlichen, ausgrenzenden und menschenverachtenden Parteien und Organisationen. Stärkung der politischen Bildung für unsere Demokratie und gegen Rechtsextremismus sowie Unterstützung antifaschistischer und antirassistischer Initiativen und Beratungsprojekte.“

Wer wolle, dürfe gerne selbst gemachte Plakate (zum Thema) sowie Kerzen und Handy oder andere LED-Lichter mitbringen.

Es ist geplant, dass sowohl die Veranstalter als auch Oberbürgermeister Florian Kling Grußworte sprechen.