Duschen unmöglich: die Sanitäranlage im Freibad Balingen ist gesperrt. Foto: Kinderknecht

Unter den Badegästen verbreitete sich am Dienstag dieses Gerücht. Wir haben nachgefragt.

Die Duschen im Sanitärbereich des Balinger Freibads sind derzeit nicht benutztbar. Die Eingangstüren sind geschlossen und mit rot-weißem Flatterband abgeklebt.

Auf einem Hinweisschild ist zu lesen: „Aus technischen Gründen müssen die Duschen vorläufig gesperrt werden! Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung des Problems und bitten unsere Badegäste um Verständnis.“

Bademeister will sich nicht äußern

Ein besorgter Leser meldete sich bei unserer Redaktion. Er habe gehört, dass es Legionellen in den Leitungen gäbe. Bademeister Rainer Schneider wollte sich auf Anfrage nicht äußern.

Am späten Nachmittag dann die Entwarnung aus dem Rathaus. Nach Rücksprache mit dem Leiter des für die Bäder zuständigen Hochbauamtes, Frieder Theurer, teilte Bürgermeister Verrengia mit: „Es handelt sich um eine wiederkehrende hygienische Maßnahme.“ Von Legionellen sei keine Rede gewesen.

Legionellen lösen Lungenentzündungen aus

Legionellen sind aerobe Bakterien. Die Keime vermehren sich bei einer Temperatur zwischen 25 und 45 Grad, bei mehr als 55 Grad sterben sie ab. Legionellen kommen in Wasserreservoirs oder älteren Rohrleitungen vor, wo sie sich vom dortigen Biofilm, einer schleimigen Masse aus organischen Substanzen, ernähren. Die Ansteckung erfolgt über eingeatmeten Wasserdampf. Die Inkubationszeit für die Legionärskrankheit beträgt zwischen zwei Stunden und zehn Tagen. Es kommt zu einer schweren Lungenentzündung, manchmal auch zu Kopf- und Gliederschmerzen sowie Durchfall. Die Patienten werden mit Antibiotika behandelt. Quelle: Robert-Koch-Institut