Bei dem Treffen zum Thema Landwirtschaft: (von links) Franziska Braun, Dietmar Günter, Europaabgeordneter Norbert Lins, Yannik Seiferling, Ingo Christein, Landtagsabgeordnete Katrin Schindele, Horst Medel, Martina Finkbeiner, Helga Liepelt, Gerhard Fassnacht und Michael Keßler. Foto: CDU Baiersbronn

„Wohin entwickelt sich unsere Landwirtschaft bis 2030?“ – um diese Frage drehte sich ein Abend mit CDU-Europaabgeordnetem Norbert Lins in der Seidtenhofstube in Klosterreichenbach.

Voll besetzt war die Seidtenhofstube von Familie Zimmermann, in die der CDU-Gemeindeverband Baiersbronn und der CDU-Kreisverband Freudenstadt zum Austausch mit Norbert Lins, Vorsitzender des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung im Europäischen Parlament, Vertreter der Landwirtschaft und interessierte Bürger eingeladen hatten. Über den Abend informiert der Gemeindeverband in einer Mitteilung.

Yannik Seiferling, Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbands Baiersbronn, übergab nach der Begrüßung das Wort an Lins. Bereits nach den ersten Sätzen sei klar gewesen, dass dem Sohn eines Landwirts die Landwirtschaft in Baden-Württemberg sehr am Herzen liege, heißt es in der Mitteilung.

Seine Arbeit im Europäischen Parlament sei abwechslungsreich. Themen wie Pflanzenschutz, Stilllegungsverpflichtung, Überarbeitung und Revision der FFH-Richtlinien erreichen über Europa-, Bundes- und Landespolitik auch die Landwirte in Baiersbronn.

Blick auf Bauernproteste

So ging es um folgende Fragen: Wo ist die Grenze zwischen „vom Aussterben bedroht“ und „Gefahr im Verzug“? Wann ist der richtige Zeitpunkt, nach jahrelanger natürlicher Entwicklung einzugreifen? Wann ist der richtige Zeitpunkt, politisch ein Signal zu senden? Richtig und wichtig sind für Lins die Bauernproteste, mit denen eine seit Jahrzehnten nicht dagewesene Präsenz in der Öffentlichkeit erreicht wurde.

Gerhard Fassnacht aus Altheim, Vorsitzender des Bauernverbands Nordschwarzwald-Gäu-Enz, bat in der anschließenden Diskussion um Zeichen der Politik, die den landwirtschaftlichen Betrieben Planungssicherheit geben, damit Investitionen realisiert werden können. Das stieß laut der Mitteilung auch bei den Anwesenden auf Zustimmung. Auf allgemeines Unverständnis stoße die Düngeverordnung, die – wie Norbert Lins zustimmte – in der derzeitigen Form nicht zielführend sei und nicht alle örtlichen Gegebenheiten berücksichtige, heißt es weiter.

Diskussion um Flächen für Wind- und Solarenergie

Die Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen für Wind- und Solarenergie wurde ebenfalls kritisch diskutiert, da hier wieder Ausgleichsflächen gefunden werden müssten, was die Landwirtschaft weiter unter Druck setze.

Infoveranstaltung im März

Dies nahm Landtagsabgeordnete Katrin Schindele zum Anlass, auf die öffentliche Informationsveranstaltung für die Teilfortschreibungen Wind- und Solarenergie des Regionalverbands Nordschwarzwald am Freitag, 8. März, von 18 bis 21 Uhr hinzuweisen. Sie soll im Kreis Freudenstadt stattfinden. Der Ort steht noch nicht fest.

Nach zwei Stunden wurde die offizielle Runde geschlossen, und Yannik Seiferling dankte Norbert Lins und den Teilnehmern für den regen Austausch und lobte die Arbeit der Landwirte auch als Landschaftspfleger für die gesamte Region. Anschließend war der Abend noch nicht zu Ende, denn an den Tischen wurde weiter eifrig diskutiert.