Für den Besuch auf der Ziegenhütte hatten sich die Sechstklässler der GammertingerLaucherttalschule vorab viele Fragen auf Klemmbrettern notiert. Foto: Gaiser

Im Rahmen des Landesprogrammes „Lernort Bauernhof“ besuchte die Klasse 6a der Laucherttalschule Gammertingen die Ziegenhütte Zollernalb in Harthausen. Dabei lernten die Schüler einiges über ökologische Landwirtschaft, wie sie die Familien Dietz und Stauß betreiben.

Die Ziegenhütte Zollernalb ist ein Familienbetrieb und wird seit 2013 ökologisch bewirtschaftet. Schwerpunkte sind der Bio-Ackerbau, die Ziegenhaltung und die Bio-Käseherstellung. Genau aus diesem Grund haben Schüler der Klasse 6a der Laucherttalschule Gammertingen mit ihren Lehrerinnen Corinna Steinhart und Solveig Kiner der Hütte einen Besuch abgestattet.

Im Unterricht beschäftigte sich die 6a mit dem Thema „Ökologische und konventionelle Landwirtschaft“ und ging diesem Thema auf der Ziegenhütte näher nach – der Bauernhof ist Teil des Landesprogramms „Lernort Bauernhof“. Die Schüler waren auf den Besuch gut vorbereitet und hatten einige Fragen auf dem Klemmbrett dabei.

Stall oder Wiese? Das bleibt den Tieren überlassen

Anhand des Auslaufs der Ziegen, des Futters, und vielem mehr konnten die Schüler erkennen, dass es sich hier um einen ökologischen Bauernhof handelt. Die Ziegen können selbst entscheiden, ob sie sich im Stall oder lieber auf der Wiese aufhalten wollen. Zudem wird sehr darauf geachtet, was die Tiere zu fressen bekommen.

Landwirtschaft hautnah erleben: Eine Sechstklässlerin (rechts) trägt eine Ziege auf ihrem Arm. Foto: Gaiser

In der Hofkäserei wird die Milch verarbeitet und im Hofladen gibt es die Erzeugnisse zu kaufen. Zur Info gab es einen „Einsteigerkäse“ für die Schüler: den preisgekrönten Ziegenfrischkäse in Rapsöl mit Kräutern. Die Ziegen werden zwei Mal am Tag gemolken.

„Wer weiß, wie alt die älteste Ziege hier im Stall ist?“ wollte Alexander Dietz. Inhaber des Hofs, von den Schülern wissen – das konnte niemand gleich erraten. Und wer hätte gedacht: Die älteste Ziege ist 13 Jahre alt. Durchschnittlich werden die Ziegen ungefähr sieben Jahre alt und bekommen im Jahr meistens zwei Kitze, erfuhren die Sechstklässler.

Heu, Stroh, Silage – was ist der Unterschied?

Als nächstes wurde der Unterschied zwischen Heu, Stroh und Silage erklärt. Bei der Wiese komme es darauf an, dass der Pflanzenbewuchs vielfältig ist, sowie frei von giftigen- und dornigen Pflanzen.

Auch Schweine und Hühner leben auf dem Hof

Das gemähte Grün wird anschließend getrocknet und entweder lose oder in Form von Ballen für den Winter als Tierfutter gelagert. Bei Stroh handelt es sich um die ausgedroschenen, trockenen Halme vom Getreide, das auf den Feldern der Familie Dietz wächst. Überwiegend wird es als Einstreu verwendet und danach – vermischt mit dem natürlichen Mist – wieder als Bodendünger für die Felder eingesetzt.

Die Silage wird – anders als beim Heu – luftdicht eingepackt. Damit wird das Mähgut länger haltbar und bekommt einen säuerlichen Geschmack. Am liebsten fressen die Ziegen das frische Gras, das ab Mai täglich von den Wiesen geholt wird.

Nach dem Ziegenstall besuchten die Schüler noch die anderen Tiere auf dem Hof – unter anderem leben dort Schweine und Hühner. Auch diese können frei entscheiden, ob sie im Stall liegen oder auf das eingezäunte Freiland wollen.

Info

Lernort Bauernhof
Beim Lernort Bauernhof in Baden-Württemberg finden in qualifizierten Betrieben der Landwirtschaft und des Gartenbaues Bildungsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche statt. Dabei wird die Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von Lebensmitteln praxisnah und pädagogisch wertvoll vermittelt. Weitere Infos unter www.lob-bw.de.