Der Künstler Karl Hurm vor seinen zahlreichen Werken. Foto: /pm

Der international wertgeschätzte Künstler Karl Hurm wird in Rottweil ausgestellt. Seine Malerei berührt den Betrachter mittels heiterer, humorvoller, aber auch skurriler Perspektiven.

Die mystischen Bilder von Karl Hurm werden am Sonntag, 23. Juli im „kunst raum rottweil“ im Dominikanermuseum ausgestellt. Die Eröffnung der Ausstellung „Karl Hurm – Poetischer Realismus“ findet um 11 Uhr, mit Oberbürgermeister Christian Ruf, statt. Jürgen Knubben, Kurator der Ausstellung, führt anschließend in die Bildwelt Karl Hurms ein.

Hurms Bilder stellen die menschliche und tierische Existenz sensibel, originell, in spielerischer Geste und wechselnden Szenerien dar. Dabei verschwindet die Grenze zwischen Traumwelt, Erinnerung und Realität. Der Künstler bevorzugte bei seiner Malerei ein kleines Format, das Nähe fordert.

Inspiriert von Pablo Picasso

Karl Hurm wurde 1930 als siebtes von acht Kindern geboren. Er selbst sagte über seine Kindheit, „Das Malen war alleweil dabei“. Trotz seines Talentes, das sich in kleinen Zeichnungen der dörflichen Umgebung seines Heimatortes Weildorf zeigte, musste er beruflich zunächst einen anderen Weg einschlagen. Gezwungen durch existenzielle Notwendigkeiten begann er 1946 eine Lehre als „Anstreicher“ und übernahm 1949 die elterliche Obst- und Gemüsehandlung in Weildorf.

Nebenbei informierte sich Hurm über regionale Maler, besuchte den Düsseldorfer Maler Friedrich Schüz (1874 bis 1954) und hörte von den jungen Künstlern, die im Kloster Bernstein, arbeiteten. Seine wöchentlichen Fahrten zum Großmarkt in Stuttgart nutzte er für Museumsbesuche. In seinem späteren Leben nannte er die Werke von Pablo Picasso, Paul Klee, Henri Rousseau, Paul Gauguin, Marc Chagall und Jean Tinguely als Anregung für seine Maltechnik und Motive.

Eine späte Karriere

Zunächst zeichnete und malte Hurm lediglich in seiner Freizeit, bis er 1970 aus gesundheitlichen Gründen, aus dem Obst- und Gemüseunternehmen ausschied. Er widmete sich fortan ausschließlich der Malerei. Beim „Sonntagmaler-Wettbewerb“ der Galerie Eisenmann in Böblingen, gewann Karl Hurm 1972 den ersten Preis und eröffnete noch im selben Jahr seine erste Ausstellung, in der neu eröffneten Galerie „Die schwarze Treppe“, in Haigerloch.

Es folgten weitere Preise und Ausstellung. Seine Bilder wurden in über 250 Gruppen- und Einzelausstellungen in Europa, in den USA sowie in Japan präsentiert. Hurms Arbeiten befinden sich heute in zahlreichen Museen und Sammlungen im In- und Ausland. Bis heute gilt seine Kunst international bekannt und geachtet.

Umfangreiche Hinterlassenschaften

Bis zu seinem Tod, im Jahr 2019, lebte er in Haigerloch-Weildorf, wo er ein umfangreiches Werk aus Malerei, Zeichnungen, Collagen und Materialbilder hinterließ. Das Städtische Kunstmuseum Karl Hurm in Haigerloch präsentiert seit 1998 rund 300 Exponate in einer Dauerausstellung. Sie bilden einen repräsentativen Querschnitt seines Schaffens, das im süddeutschen Kunstraum eine absolut singuläre Position einnimmt.

Ausstellung im Dominikanermuseum Rottweil: 23. Juli bis 22. Oktober 2023. Geöffnet von Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr.