Die Stadt nimmt seit vielen Jahren Geld für die Sanierung der Villa Junghans in die Hand. Foto: Riesterer

778.264 Euro hat die Stadt in 15 Jahren in das Schramberger Parkhotel investiert – das sind rund 52.000 Euro in jedem Jahr. Doch sind diese Art Investitionen wirklich Investitionen oder gehören sie in die Kategorie laufende Unterhaltung? Das wollte beispielsweise Udo Neudeck (Freie Liste) in der Sitzung des Gemeinderats wissen.

Schramberg - Bereits im vergangenen Jahr hatte die Stadt der Pächterfamilie Weisser versprochen, die Küchenabluftanlage in dem denkmalgeschützten städtischen Gebäude zu sanieren. Jetzt allerdings war diese Summe von 80.000 Euro aus Einspargründen wieder aus dem Haushaltsplanvorentwurf verschwunden gewesen – zum Leidwesen unter anderem von Udo Neudeck, der darauf drängte, dass die Stadt verlässlich sein müsse.

Gerüche sollen Geschichte sein

Weil auch das übrige Ratsgremium das so sah – und die Verwaltung sicher auch nichts gegen diese Verbesserung hat – steht die Summe jetzt wieder im Haushalt drin. Damit könne nun endlich eine Anlage eingebaut werden, die dafür sorgt, dass der Unterdruck, der durch die Abluft entsteht, wieder ausgeglichen werde, erklärte Hochbauabteilungsleiter Andreas Krause. Diese Absaugung bringe nämlich nicht nur Kälte in die historischen Mauern, sondern sorge auch immer wieder für unangenehme Gerüche im ganzen Haus – für einen Hotelbetrieb keine angenehme Situation. Künftig soll die Zuluft durch den Gegenstrom der warmen Abluft angewärmt in den Küchenbereich gebracht werden. Die dafür erforderliche Anlage stammt ursprünglich aus dem Schiffsbau. In diesem Jahr hätte die Anlage, so informierte Krause, übrigens gar nicht eingebaut werden können, weil der Hersteller sie aus Corona-Gründen gar nicht hätte liefern können.

"Wartungskosten sind keine Investitionen"

Von einem Teil des städtischen Geldes, das nicht beim Hochbauamt verortet ist, seien neue Fernseher gekauft worden, eine neue Telefonanlage und auch eine teure Kaffeemaschine. Zudem gebe es auch immer wieder Wartungskosten, die aufschlagen. Insgesamt hatte Neudeck so 90.000 Euro bei der Gesamtsumme entdeckt. Wartungskosten, so meinte er, seien keine Investitionen. Ob die Stadt alle Investitionen selbst bezahlt oder ob es Zuschüsse gegeben habe, wollte Johannes Grimm (Aktive Bürger) wissen. Bei der Deckensanierung 2012 seien auch Zuschüsse seitens des Landesdenkmalamts und der Stiftung Denkmalschutz geflossen, informierte Krause. Bei Kosten von 56.000 Euro hatte es einen Zuschuss in Höhe von 22.500 Euro gegeben.

Teuerste Maßnahmen

Größter Posten in den 15 Jahren waren Fenster, Fassade und Heizungssanierung zum Pächterwechsel 2006 mit 240. 000 Euro, 122. 000 Euro für die Sanierung von Bädern zwischen 2015 und 2017, 40. 000 Euro für Brandschutzmaßnahmen im Dachgeschoss und 33. 000 Euro für die Treppe zum Wintergarten.