Olaf Scholz soll mit Wladimir Putin telefoniert haben (Archivbild). Foto: IMAGO/Jürgen Heinrich/IMAGO/Jürgen Heinrich

90 Minuten lang soll der Bundeskanzler Olaf Scholz mit dem russischen Präsident Wladimir Putin telefoniert haben. Worum es in dem Gespräch ging.

Nach mehreren Monaten hat Bundeskanzler Olaf Scholz erstmals wieder mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. In dem 90-minütigen Gespräch habe Scholz am Dienstag darauf gedrungen, dass es so schnell wie möglich zu einer diplomatischen Lösung des russischen Krieges in der Ukraine komme, die auf einem Waffenstillstand, einem vollständigen Rückzug der russischen Truppen und Achtung der territorialen Integrität und Souveränität der Ukraine basiere, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit.

„Der Bundeskanzler betonte, dass etwaige weitere russische Annexionsschritte nicht unbeantwortet blieben und keinesfalls anerkannt würden“, so Hebestreit weiter. Aus Moskau gab es zunächst keine Angaben zu dem Telefonat.

Scholz hat nach Angaben eines Regierungssprechers zuletzt Ende Mai mit Putin telefoniert. Damals sprachen Scholz und der französische Staatspräsident Emmanuel Macron gemeinsam mit dem russischen Präsidenten.

Auch auf Twitter äußerte sich Scholz

Auch über Twitter äußerte sich der Bundeskanzler. Seine zentrale Aufforderung an Putin hier: „Russland muss seine Truppen aus der Ukraine zurückziehen.“

Seit dem Telefonat im Mai hat es im Kriegsgebiet weitere dramatische Entwicklungen gegeben. So ging es in dem Gespräch am Dienstag nach Angaben der Bundesregierung nun auch um die Lage am Atomkraftwerk Saporischschja. Scholz habe die Notwendigkeit betont, die Sicherheit des von russischen Kräften besetzten Atomkraftwerks zu gewährleisten. Zudem habe er gefordert, jegliche Eskalationsschritte zu vermeiden und die im Bericht der Internationalen Atomenergieagentur empfohlenen Maßnahmen umgehend umzusetzen, teilte Hebestreit mit.

Scholz appellierte zudem an Putin, das mit der UNO und der Türkei vereinbarte Getreideabkommen weiter vollständig umzusetzen, um die durch den Angriffskrieg verschärfte globale Lebensmittellage zu entspannen.