Die Schützenkönige sind beim Kreisschützentag proklamiert worden. Von links: Anna Marie Schulze, Adrian Ott, Paloma Reimann, Eugen Schüle (stellvertretender Kreisschützenmeister), Lanah Müssigmann und Jürgen Kohler (Kreisoberschützenmeister). Foto: Steinmetz

Der Schießsport hat sich nach der Corona-Pause normalisiert. Trotzdem haben es viele Schützen nicht leicht, wie beim Kreisschützentag Neckar-Zollern in Wachendorf deutlich wurde. Denn Waffenbesitz wird immer kritischer gesehen.

Der Sportschützenverein Starzach hat den Kreisschützentag Neckar-Zollern im Schützenhaus in Wachendorf ausgerichtet. Bei dieser Versammlung mit Delegierten der Schützenvereine aus den Kreisen Freudenstadt, Rottweil und Tübingen sind die neuen Schützenkönige proklamiert worden.

Der Sportschützenverein Starzach hat zuletzt 2013 den Kreisschützentag veranstaltet – damals noch mit Fahneneinmarsch in die angrenzende Mehrzweckhalle. Vielleicht könne die Veranstaltung mal wieder in größerer Form stattfinden, hoffte Eugen Schüle vom gastgebenden Verein, der im vergangenen Jahr sein 50-jähriges Bestehen gefeiert hatte. Der stellvertretende Kreisschützenmeister begrüßte zur Delegiertenversammlung unter anderem auch Bürgermeister Thomas Noé, Ulrich Junginger vom Sportkreis Tübingen und Waltraud Tutzauer vom Sportkreis Freudenstadt.

Krieg wirkt sich aus

Nach der Corona-Pause hat sich der Schießsport wieder normalisiert, wie Kreisoberschützenmeister Jürgen Kohler in seinem Bericht feststellte. Spürbar seien aber auch für die Schützen die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine. Kohler thematisierte außerdem den Waffenbesitz, der durch kriminelle Taten kritisch zur Diskussion gestellt werde. Als Reaktion auf die jüngsten Straftaten hätten die Behörden inzwischen den Besitz von mehreren Waffen sogar für langjährige, zuverlässige Sportschützen erschwert. So würden immer öfter Wettkampfnachweise gefordert. Kohler appellierte daher an die Schützen, zum Training zu kommen und an den Wettkämpfen teilzunehmen.

Die Kreismeisterschaft werde mit einem breiten Angebot an Disziplinen ausgetragen. Um die Vereine zu unterstützen, beschloss die Versammlung den Antrag, auch 2023 die Startgebühren zu übernehmen und so die Vereine zu unterstützen.

Minus in der Kasse

Der Bericht des verhinderten Kreisschatzmeisters Michael Gonschorek lag schriftlich vor. Demnach gab es in der Kasse diesmal ein Minus. Durch den Verzicht auf die Startgebühren im vergangenen Jahr seien die Einnahmen bei den Meisterschaften oder Rundenwettkämpfen weggefallen. Ein Guthaben ist nach wie vor vorhanden.

Eine Auszeichnung

Ulrich Junginger, Vorsitzender des Sportkreises Tübingen, zeichnete Eugen Schüle für dessen Verdienste im Schießsport aus. Schüle, einer der beiden Vorsitzenden des Starzacher Sportschützenvereins, erhielt vom Württembergischen Landessportbund die Urkunde und Ehrennadel in Gold.

Junginger berichtete außerdem über den Jugendhilfeausschuss des Kreises Tübingen. „Dort schlägt alles Alarm“, sagte er. Thema sei die Unterstützung von unbegleiteten jugendlichen Asylbewerbern gewesen. Junginger appellierte an die Sportvereine, diesen jungen Menschen Perspektiven zu bieten. Beim Energiesparen und der Nachhaltigkeit würden im übrigen alle Vereine in die Pflicht genommen.