Ehrung: Für 50 Jahre Treue im Starzacher Sportschützenverein werden drei Mitglieder geehrt
Von Ambros Bieger
Bei der Siegerehrung des Vereinspokalschießens 2016 in der Wachendorfer Mehrzweckhalle wurden auch drei "Urgesteine" des Starzacher Sportschützenvereins geehrt.
Starzach-Wachendorf. Für 50-jährige Mitgliedschaft erhielten Urkunden und Auszeichnungen: Gerhard Pfeiffer, Johannes Hertkorn und Reinhold Baur. Sie waren aktiv in den einzelnen Abteilungen schon vor dem Zusammenschluss 1972 zum jetzigen Verein, der damals sofort nach der Gründung der Gesamtgemeinde Starzach aus den Einzelabteilungen Felldorf, Bierlingen und Wachendorf fusionierte. Oberschützenmeister Thomas Hertkorn würdigte die Pionierarbeit der Geehrten und gab gleichzeitig einen Rückblick auf die Geschehnisse in deren Amtszeit.
Neubau ist ein Meilenstein und eine Kraftanstrengung
Den Neubau des Schützenhauses bezeichnete er als "Meilenstein und Kraftanstrengung, die ohne die Unterstützung vieler Einzelpersonen nicht zu schaffen gewesen wäre".
Schon lange Zeit vor dem Schützenhausbau 1991 begann man im Verein, den finanziellen Grundstock für einen Neubau zu legen – zum Beispiel durch einen Gebäudeabbruch und eine Gurkenpflanzaktion in Felldorf und Wachendorf. Spätestens im Dezember 1985, als die bis dahin genutzten Räume in der oberen Schlossscheuer in Felldorf gekündigt wurden, war aber klar, dass eine Lösung gefunden werden musste.
Während der Planung für eine Anlage in der Bierlinger Gwande, für die der Grunderwerb schon abgeschlossen war, kam eher zufällig der Gedanke, neben der damals im Bau befindlichen Wachendorfer Mehrzweckhalle eine unterirdische KK-Anlage zu bauen und das Schützenhaus an die Halle anzugliedern. Die Gemeindeverwaltung unter Bürgermeister Manfred Dunst unterstütze dieses Vorhaben. Nach konkretisierter Planung wurde in den Jahren 1990 und 1991 nach den Stürmen Vivian und Wiebke zur Schonung beziehungsweise zur Aufbesserung der Vereinskasse Industrieholz von Mitgliedern aufgearbeitet und Bauholz eingeschlagen.
Im Juni 1991 begann der Bau der unterirdischen Anlage mit dem Aushub der Baugrube westlich der Mehrzweckhalle. Bei der rund 60 Meter langen Baugrube sprach man allgemein von einem "Schwimmbadbau". In dem schweren lehmigen Boden hatte man bei den Tiefbaumaßnahmen großes Glück, weil der Sommer 1991 sehr trocken war.
Im Herbst 1992 war der erste Bauabschnitt, die unterirdische 50 Meter KK-Anlage, weitgehend fertig, und der Schützenverein zog ins Untergeschoss der Wachendorfer Mehrzweckhalle um. Die Luftgewehrstände wurden auf dem KK-Stand aufgebaut.
Währenddessen liefen bereits die Vorbereitungen für den zweiten Bauabschnitt: den Bau der Wirtschaftsräume und der Luftgewehranlage im Dachgeschoss.
Schon damals wurden die Sportfördermittel gekürzt, und der Verein erhielt für den zweiten Bauabschnitt den Zuschuss nicht mehr in der erhofften Höhe.
Verein ist trotz vieler Erneuerungen längst schuldenfrei
Um den Mittelausfall etwas abzumildern entschloss sich der Verein zu einer Haussammlung mit Bausteinverkauf. Das Vorhaben konnte Dank der großen Unterstützung vieler engagierter Helfer und Spender abgeschlossen werden. Die Gesamtausgaben haben sich damals auf rund 550 000 Mark belaufen und es wurden mehr als 20 000 freiwillige Arbeitsstunden geleistet.
Im April 1995 fand die feierliche Einweihung der Anlage statt. Der Verein unter der damaligen Führung von Wilhelm Schöller ist trotz vieler technischer Erneuerungen und eines Anbaus längst schuldenfrei.
Die moderne unterirdische Schießanlage ist mittlerweile zu einem Mekka der Sportschützen in der näheren Umgebung geworden.