Mehr Chlor im Trinkwasser: Die Flözlinger konnten es gleich schmecken, aber kein Grund zur Sorge. Foto: Elenathewise – stock.adobe.com

Verunreinigung bei Routineüberprüfung festgestellt. Gesundheitsamt gibt jedoch Entwarnung.

Kreis Rottweil - In Flözlingen kam es in den vergangenen Tagen zu einer "Sicherheits-Chlorung" des Wassers. Grund dafür war eine Verunreinigung, die bei einer Routineüberprüfung der Wassergüte festgestellt wurde. Das Gesundheitsamt gibt jedoch Entwarnung.

Im Flözlinger Hochspeicher stellte der Wassermeister bei einer regelmäßigen Kontrolle fest, dass sich Keime im Wasser befinden. Er reagierte gut und leitete unverzüglich eine sogenannte "Sicherheits-Chlorung" ein.

Chlor machte sich bemerkbar

Dies bemerkten auch die Flözlinger Bürger schnell. Das zusätzliche Chlor machte sich sowohl beim Geruch als auch im Geschmack des Wassers bemerkbar. "Das Trinkwasser wird ständig gechlort. Jedoch passiert dies im Normalfall in solch geringen Mengen, dass man es nicht wahrnehmen kann", so Martine Hielscher, Ärztin beim Gesundheitsamt in Rottweil. "Es gibt aber keinen Grund zur Sorge", stellt sie auf Anfrage unserer Zeitung klar.

Bei dem festgestellten Keim handle es sich lediglich um einen sogenannten Indikatorkeim. Diese Art von Keim ist nach Angaben des Gesundheitsamtes völlig harmlos. Sie gilt jedoch als Indiz dafür, dass weitere, möglicherweise auch gefährliche Keimarten das Wasser belasten könnten. Das war auch der Grund, weshalb der Wassermeister eine sofortige "Sicherheits-Chlorung" durchführte. Es handle sich dabei um eine reine Vorsichtsmaßnahme, so Hielscher.

Keine weiteren Keimarten festgestellt

Die regelmäßigen Proben der vergangenen Tage haben ergeben, dass keine weiteren oder gar gesundheitsgefährdenden Keimarten im Flözlinger Wasser festzustellen sind. "Das Problem hat sich glücklicherweise schon gelöst. Die Verunreinigung wurde im Zuge der verstärkten Chlorung beseitigt", so die Ärztin.

Anwohner der benachbarten Orte können ebenfalls beruhigt sein. Sie waren nach ausführlicher Kontrolle nicht von dem Problem betroffen. Auch die Menge der im Flözlinger Hochbehälter festgestellten Keime sei unbedenklich. Sie lag laut Hielscher weit unter dem gesetzlichen Grenzwert.

Das Wasserreservoir versorgt ausschließlich Flözlingen und wird vom Hochbehälter Hochwald aus gespeist. Dort seien alle Messergebnisse einwandfrei gewesen.

Der Ursprung des Problems konnte noch nicht konkret ausgemacht werden. Es gebe viele Auslöser, welche den Indikatorkeim hervorgerufen haben könnten. Denkbar wäre beispielsweise ein Rohrbruch innerhalb des Versorgungsnetzes. Das Trinkwasser wird auch in den kommenden Tagen weiter untersucht werden. Die zusätzliche Chlorung wird schließlich nach und nach zurückgefahren.

"Wenn ein gesundheitliches Risiko von einer Verunreinigung im Trinkwasser ausgeht, werden sowohl die Feuerwehr als auch die Polizei alarmiert. Außerdem werden dann auch die Bürger frühzeitig darüber in Kenntnis gesetzt und weitere Schritte eingeleitet", so Hielscher. In diesem Fall waren diese Schritte jedoch nicht notwendig.