So ein Ärger: In Aichhalden und Rötenberg werden Altpapiertonnen nicht abgeholt. Foto:   mmphotographie.de – stock.adobe.com

Gerhard Wössner aus Aichhalden entlädt Ärger über nicht geleerte Tonnen in Ausschusssitzung.

Kreis Rottweil - Für welchen Ärger die Müllentsorgung im Landkreis inzwischen sorgt, zeigt die Reaktion von Kreisrat Gerhard Wössner in der Ausschusssitzung des Kreistags am Montag. Dem ÖDP-Rat platzte der Kragen. Er fordert eine saftige Bestrafung des Unternehmens.

Müll, Alba, nicht geleerte Tonnen. Es braucht nicht viel Worte, um den Menschen im Kreis Rottweil die gute Laune zu verderben. Es braucht nicht viel, weil schon (zu) viel Ärgerliches vorgekommen ist in den vergangenen Monaten in Sachen Müllentsorgung? So sieht es aus. Bei Gerhard Wössner, ÖDP-Kreisrat aus Aichhalden, ist das Fall.

Seit August vergangenen Jahres klappe das mit der Abholung der verschiedenen Tonnen durch den Abfallentsorger Alba nicht richtig. Oftmals blieben Restmülltonnen stehen und würden erst Tage später entleert. "Am Montag sollte der Müll abgeholt werden, am Mittwoch oder Donnerstag steht er dann immer noch da", beobachtet Wössner.

Kreisrat aus doppeltem Grund verärgert

Was ihn jetzt zur Weißglut brachte, war das vergangene Wochenende. Am Freitag wären die Altpapierbehältnisse dran gewesen. Doch sie kamen, mal wieder, nicht dran. Sie blieben stehen. Erst am Montag wurden sie geleert. "Das passiert immer wieder", ärgert sich Wössner. Seinem Ärger verschafft er in der gemeinsamen Sitzung des Verwaltungsaussschusses und des Ausschusses für Umwelt und Technik des Kreistags am Montag Luft.

Wössner ist aus doppeltem Grund verärgert. Zum einen, so ist seinen Worten zu entnehmen, fühlt er sich – stellvertretend für viele Bürger im Kreis – von der Firma Alba nicht ernst genommen. Immer wieder werde man vertröstet, immer wieder verspreche die Firma, es besser zu machen. "Doch das ist nicht der Fall", sagt er. Zum anderen fordert er eine Gleichberechtigung gegenüber den Städten im Kreis ein. In Rottweil, so sein Hinweis im Gespräch mit unserer Zeitung, sei nach deutlicher Kritik die Abholung der gelben Säcke neu geregelt worden. Regelmäßig hätten die Kunststoffsäcke über das Wochenende die Innenstadt verschandelt, weil die Abholung für den frühen Montagmorgen vorgesehen war. Das sei nun geändert.

In Aichhalden und Rötenberg blieben die Tonnen am Samstag und Sonntag stehen und standen Fußgängern, Kinderwagen und Rollstuhlfahrern im Weg, bemängelt der ÖDP-Kreisrat. Das Papier von rund 200 Tonnen, so weiß es Wössner, sei nicht entsorgt worden. Er hat daher die Kreisverwaltung am Montag aufgefordert, eine Konventionalstrafe zu fordern. Diese wird seinen Worten zufolge fällig, wenn die Abholung 48 Stunden überfällig sei. Bei rund 200 stehengebliebenen Behältnissen könne da schnell eine Summe im fünfstelligen Bereich zusammenkommen.

Im Oktober befasst sich Fachausschuss damit

Landrat Wolf-Rüdiger Michel gibt sich in der Sitzung zurückhaltend. Zumal das Thema im Fachausschuss Mitte Oktober zur Sprache kommen soll. Dann soll auch darüber informiert werden, ob die neuen Mülltonnen mit einem Chip zur Datenerfassung ausgestattet werden. Bislang war davon auszugehen.

Das sind nicht die einzigen Punkte, die bei der Müllentsorgung für Frust und Ärger bei den Betroffenen sorgen. Bei der Grüngutsammelstellein Rötenberg hapere es immer noch, weiß Wössner. Auch soll die Grundstücksfrage noch nicht ganz geklärt sein, so seine Informationen.

Wenn es mit der Müllentsorgung nicht besser werde, werde er zu anderen Mitteln greifen. Sollte wieder mal eine Tonne nicht rechtzeitig abgeholt werden, will er sie in seinen Wagen packen und den Inhalt auf den Hof des Entsorgers in Dunningen kippen. Dazu stehe er, sagt Wössner. Man darf ihm das ruhig abnehmen.