"Wir fordern eine an Inflation und Energiekrise angepasste Finanzierung von Reha-Leistungen", betont Christine Buntrock, kommissarische kaufmännische Leiterin der drei großen Kliniken der bundesweiten Mediclin-AG im Schwarzwald-Baar-Kreis, Albert Schweitzer- und Baar-Klinik in Königsfeld sowie der Klinik am Vogelsang in Donaueschingen. Foto: Mediclin

Die drei großen Kliniken der bundesweiten Mediclin-AG im Schwarzwald-Baar-Kreis, die Albert Schweitzer- und Baar-Klinik in Königsfeld sowie die Klinik am Vogelsang in Donaueschingen, schließen sich der bundesweiten Kampagne "Alarmstufe Rot" an.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Sie fordern damit von der Politik eine an Inflation und Energiekosten angepasste Finanzierung.

"Nach mehr als zwei Jahren Pandemie stellen massive Preissteigerungen die rund 1200 Reha- und Vorsorgeeinrichtungen in Deutschland mit rund 150.000 Beschäftigten vor die nächste Herausforderung", berichtet Christine Buntrock, kommissarische kaufmännische Leiterin der drei Einrichtungen. "Wir schließen uns deshalb der bundesweiten Kampagne ›Alarmstufe Rot‹ an."

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie - unter anderem erhöhte Hygienekosten − seien in den Reha-Einrichtungen weiterhin spürbar, doch Unterstützungsmaßnahmen für diese Mehrkosten gebe es seit Juli 2022 nicht mehr. Gleichzeitig stiegen die Sachkosten, die Kosten für medizinischen Bedarf und insbesondere die Energiekosten massiv an.

Von fünf auf 20 Euro

Eine Blitzumfrage des Bundesverbandes Deutscher Privatkliniken (BDPK) in mehr als 200 ambulanten und stationären Rehabilitationseinrichtungen zeige, dass die Einrichtungen einen Preisanstieg von mehr als 300 Prozent bei Strom und 400 Prozent bei Gas erwarten. Wenn die meist längerfristig bestehenden Lieferverträge mit den Energieversorgern im Herbst auslaufen und höhere Gebühren fällig werden, steigen die Energiekosten laut BDPK von zurzeit rund fünf Euro pro Tag und Patient auf über 20 Euro.

"Da die Vergütungssätze, die Reha- und Vorsorgeeinrichtungen von den Krankenkassen und der Rentenversicherung für die Behandlung der Patient*innen erhalten, langfristig fixiert sind, bekommen die Einrichtungen diese Kostensteigerungen nicht erstattet", so Christine Buntrock weiter. Die durchschnittlichen Vergütungssätze lägen bei 140 Euro pro Tag und Patient. "Wenn davon bald mehr als ein Siebtel allein zur Deckung der Energiekosten benötigt wird, kann von leistungsgerechter Bezahlung keine Rede sein", fasst die Klinikleiterin zusammen. Dazu kommt: Die Rückforderungen eines Großteils der zuvor gewährten Coronahilfen verschärfen die Belastung durch die explodierenden Kosten bei vielen Einrichtungen zusätzlich. "Wir fordern eine an Inflation und Energiekrise angepasste Finanzierung von Reha-Leistungen", betont Buntrock.