Kann ein hilfloses Tier auf dem Baum nicht von der Feuerwehr gerettet werden, kommt die Bergwacht ins Spiel. Foto: Reimer

Befindet sich ein Tier in einer Situation, aus der es selbst nicht mehr herauskommt, sind wir Menschen gefragt. Sei es eine festsitzende Katze auf einem Baum oder ein Tier, dass in einem Rohr feststeckt. Welches Verhalten ist angebracht und wer ist der richtige Ansprechpartner für solch eine Tierrettung?

Oberndorf - Sitzt eine Katze auf einem Baum fest und kommt nicht mehr von alleine herunter, sollte der Tierhalter zunächst Ruhe bewahren und die Katze auf keinen Fall erschrecken oder bedrängen. Oftmals helfen kleine Tricks wie das Locken mit Futter oder der Einsatz einer Leiter, einer Katzentreppe oder eines Bretts am Baum, um der Katze nach unten zu helfen. 

Gelingt dies allerdings nicht, bleibt meist keine andere Wahl, als die Feuerwehr oder einen Baumkletterer damit zu beauftragen. Auch die Rettung von Hofkatze Kitty in Sulz erstreckte sich über mehrere Tage und war nicht ganz einfach.

Feuerwehr als Ansprechpartner bei Tierrettungen

Die Sulzer Feuerwehr versucht in der Regel, eine festsitzende Katze mit der Drehleiter zu retten. Im Fall von Kitty waren der Feuerwehr allerdings die Hände gebunden. Die Rettung mit der Drehleiter durchzuführen sei nicht möglich gewesen, da keine Anfahrtsmöglichkeit bestand, erklärt Kommandant Eugen Heinzmann. 

Generell ist die Feuerwehr für Tierrettungen zuständig, ganz egal welcher Art - ob ein Tier in einem Rohr gefangen ist oder auf einem Baum festsitzt. "Dann ist die Feuerwehr als Erstes gefragt", erklärt Heinzmann.

Wie oft wird die Feuerwehr eigentlich wegen einer Tierrettung kontaktiert? "Tierrettungen sind eher selten", erzählt Heinzmann. Jedoch müssen gelegentlich geflohene Vögel wieder eingefangen werden - mal mit und mal ohne Erfolg. Auch wegen einer Giftschlange wurde die Sulzer Feuerwehr schon gerufen. "Das war dann aber Gott sei Dank nur eine Blindschleiche." 

Auch die Rettung landwirtschaftlicher Nutztiere fällt in das Aufgabengebiet der Feuerwehr. So mussten die Einsatzkräfte der Sulzer Feuerwehr auch schon Mastschweine retten, die in eine Grube gefallen waren, erzählt der Stadtbrandmeister. 

Hilfe von der Bergwacht

Kann das hilflose Tier auf dem Baum nicht von der Feuerwehr gerettet werden, kommt die Bergwacht ins Spiel. Sie versuchen dann, die Katze seilunterstützt mit einem Baumsteigeisen zu retten, erklärt Dominik Weiss von der Bergwacht aus Rottweil.

Obwohl Tierrettungen nicht zu den Hauptaufgaben der Bergwacht zählen, kann bei einer festsitzenden Katze auf einem Baum auch direkt die Bergwacht um Hilfe gebeten werden. Die Rottweiler Bergwacht habe ungefähr ein bis zwei Mal im Jahr einen Tierrettungs-Einsatz, so Weiss. Im besten Fall arbeiten Feuerwehr und Bergwacht dann zusammen.

Tierschutzverein übernimmt beratende Funktion

Die Hofkatze in Sulz konnte letztendlich durch einen Großeinsatz freiwilliger Helfer gerettet werden. Organisiert wurde diese Aktion über die Sozialen Medien von einem Mitglied des Tierschutzvereins Horb und Sulz. Allerdings ist der Tierschutzverein in solchen Situationen eher in beratender Funktion tätig. Auch für den Tierschutz sei die Feuerwehr der erste Ansprechpartner, so Anne von Stromberg vom Sulzer Tierschutzverein.  

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Kosten für eine Tierrettung

Doch wer bezahlt am Ende die Rettung? Bei einer Tierrettung, die von der Feuerwehr durchgeführt wird, sind die Kosten für den Tierhalter vom Fall abhängig. Unter anderem wird laut Heinzmann unterschieden, ob sich das Tier in Lebensgefahr befindet oder "nur" von einem Baum heruntergeholt werden muss. Dafür gibt es eine Kostensatzung, die von der Stadt festgelegt und verrechnet wird. "Wir machen unseren Job und geben das dann an die Stadt weiter", so Heinzmann.

Tierrettungen, die von der Bergwacht durchgeführt werden, kosten im Regelfall nichts, sagt Weiss. Dies seien nicht kostenpflichtige Einsätze. Eine Tierhalterhaftpflichtversicherung kann außerdem helfen.